- Vauld teilte mit, dass Abhebungen, Handel und Einzahlungen aufgrund finanzieller Herausforderungen pausiert werden.
- Das Unternehmen gab bekannt, dass Kunden seit dem 12. Juni über 197,7 Millionen US-Dollar abgehoben haben.
- Vauld hat den Insolvenzverwalter Kroll Pte als Finanzberater sowie zwei weitere Rechtsberater eingestellt.
Der Kryptowinter hat ein weiteres Opfer gefordert. Die in Singapur ansässige Krypto-Sparplattform Vauld gab bekannt, dass sie ihren Betrieb aufgrund finanzieller Probleme vorerst eingestellt hat. Konkret hat das Unternehmen Abhebungen, Handel und Einzahlungen pausiert. Vauld versprach jedoch, spezielle Vorkehrungen für einige Nutzer zu treffen, um Nachschussforderungen im Zusammenhang mit besicherten Krediten zu erfüllen.
Der Ankündigung zufolge hat Vauld seit dem 12. Juni Abhebungen in Höhe von mehr als 197,7 Millionen US-Dollar verzeichnet. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen beschlossen, Kroll Pte Limited als Finanzberater zu beauftragen. Dieses Unternahmen stammt ebenfalls aus Singapur und bietet unter anderem Dienste als Insolvenzberater an. Außerdem hat Vauld nach eigenen Angaben Cyril Amarchand Mangaldas und Rajah & Tann Singapore LLP als Rechtsberater in Indien bzw. Singapur eingestellt.
Die Unternehmensleitung wird mit den Finanz- und Rechtsberatern zusammenarbeiten, um mögliche Optionen zu finden und zu analysieren. Zu den Optionen, die das Unternehmen im Moment prüft, gehört die Umstrukturierung. Laut Vauld werden nur solche Lösungen geprüft, die die Interessen seiner Stakeholder am besten schützen würden.
Der Ankündigung zufolge führt Vauld bereits Gespräche mit Investoren. Darüber hinaus plant das Unternehmen, bei einem Gericht in Singapur einen Antrag auf eine Nachlassstundung zu stellen. Damit will Vauld verhindern, dass die beteiligten Unternehmen in irgendwelche Verfahren verwickelt werden. Das soll dem Unternehmen ausreichend Zeit verschaffen, um die Umstrukturierung zu bewältigen.
Gibt es noch Hoffnung auf ein Comeback?
Trotz der offensichtlich schwierigen Situation gab das Unternehmen in der veröffentlichten Ankündigung den Anlegern einen Anlass, optimistisch zu bleiben:
Wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Rat unserer Finanz- und Rechtsberater eine Lösung finden werden, die die Interessen der Kunden und Stakeholder von Vauld bestmöglich schützt.
Noch am 16. Juni hatte Vauld mitgeteilt, dass das Unternehmen trotz des derzeitigen Marktabschwungs über ausreichend Liquidität verfügt.
Damals erklärte das Unternehmen:
In den letzten Tagen wurden alle Abhebungen wie gewohnt bearbeitet, und es wird auch in Zukunft der Fall sein.
Allerdings zeigten sich weitere Probleme, nachdem das Unternehmen einige Tage später die Entlassung von 30 % seiner Belegschaft bekannt gab. Außerdem kürzte das Unternehmen die Vergütungen für Führungskräfte um 50 % und reduzierte seine Marketingausgaben.
Die Entscheidung von Vauld, den Betrieb einzustellen, kommt wenige Tage nach der Insolvenz des in Singapur ansässigen Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC). Berichten zufolge ordnete ein Gericht auf den Britischen Jungferninseln die Liquidation des Unternehmens an, nachdem es nicht in der Lage war, seine Gläubiger zu befriedigen. Daraufhin meldete 3AC am 2. Juli in New York Konkurs an, in der Hoffnung, seine Vermögenswerte in den USA während der Liquidation zu schützen.