- Binance wird vorgeworfen, die US-Derivatvorschriften nur zum Schein einzuhalten.
- Die US-Steuerbehörde prüft, ob das Unternehmen die Anti-Geldwäsche-Vorschriften einhält.
Rostin Behnam, Vorsitzender der US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC), hat die weltgrößte Kryptobörse Binance wegen der Nichteinhaltung von US-Gesetzen scharf kritisiert.
Im vergangenen Monat hatte die Behörde eine Klage gegen Binance und den CEO Changpeng Zhao eingereicht, wegen einer Reihe von Verstößen, die die Börse angeblich begangen hat.
Am Donnerstag sagte Behnam auf einer Veranstaltung der Princeton University, dann man Binance nicht unterschätzen sollte. Er fügte hinzu, dass das Unternehmen US-Nutzern Terminkontrakte und Derivate anbieten, was ein Risiko darstellen kann.
Keine echte Einhaltung der Vorschriften
Die CFTC beschuldigte die nach Handelsvolumen weltweit größte Kryptobörse, dass sie die US-Derivatvorschriften nur „zum Schein“ einhält.
Außerdem behauptet die Aufsichtsbehörde, dass Binance sich nicht ordnungsgemäß registriert hat und dass amerikanische Nutzer auf dieser Börse handeln können, obwohl ihr Management versprochen hatte, es nicht zuzulassen.
Wohl die wichtigste Anschuldigungen ist, dass die Handelsplattform absichtlich gegen die CFTC-Regeln verstoßen haben soll, indem sie Terminkontrakte in den USA angeboten hat.
Binance im Visier der Behörden
Die CFTC ist bei weitem nicht die einzige Behörde, die die Aktivitäten von Binance derzeit unter die Lupe nimmt. Auch die US-Staatsanwaltschaft und die Steuerbehörde des Landes prüfen, ob das Unternehmen die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche einhält.
Die Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) ermittelt gegen Binance, weil die Kryptobörse angeblich den Handel mit nicht registrierten Wertpapieren betreibt.
Streit um Definition von Kryptowährungen
Behnam hat wiederholt erklärt, dass Ether, die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, und Stablecoins Handelsgüter (Commodities) sind.
Das ist ein umstrittenes Thema unter verschiedenen Aufsichtsbehörden der USA. Während sie sich generell einig sind, dass Bitcoin als Commodity eingestuft werden soll, ist diese Frage bei anderen Kryptowährungen nicht eindeutig. Einige betrachten sie nach US-Recht als Wertpapiere, andere nicht. Wenn Kryptowährungen tatsächlich als Wertpapiere eingestuft werden, würden sie den strengen Anlegerschutzvorschriften der SEC unterliegen.
Die SEC hat eine Vielzahl von Maßnahmen gegen führende Kryptobörsen ergriffen. Kürzlich hat sie mit Kraken einen Vergleich in Höhe von 30 Millionen US-Dollar geschlossen und es dem Unternehmen verboten, seine Staking-Plattform für US-Nutzer zu betreiben.