Ein bedeutender Krypto-Hack erschüttert die japanische Kryptobörse DMM Bitcoin: Das Unternehmen hat einen „unerlaubten Abfluss“ von rund 305 Millionen US-Dollar aus seiner digitalen Wallet entdeckt. Wie Bloomberg berichtet, bestätigte das Unternehmen auf seiner Webseite, dass der Abfluss, der etwa 4.503 Bitcoin entspricht, weiterhin untersucht wird.
Der Blockchain-Forscher Chainalysis bezeichnete den Vorfall in einem Tweet als „Hack“ und meldete, dass dieser einen der größten Krypto-Diebstähle der Geschichte darstellt.
In einem Blogpost auf ihrer Website stellte DMM Bitcoin klar, dass Maßnahmen ergriffen wurden, um weitere betrügerische Abhebungen zu verhindern. Aufgrund des Vorfalls hat die Bitcoin-Börse alle Spot-Käufe auf der Plattform gesperrt und gewarnt, dass Abhebungen von japanischen Yen länger als gewöhnlich dauern könnten.
Krypto-Hacks bleiben ein Problem
Dieser Vorfall reiht sich in eine zunehmende Serie von Krypto-Hacks ein, die in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben und Schwachstellen im gesamten Ökosystem offenbaren. Laut einer Untersuchung von Chainalysis war das Jahr 2022 das bisher größte Jahr für Krypto-Diebstähle, mit einem entwendeten Gesamtwert von 3,7 Milliarden US-Dollar.
Während der gestohlene Gesamtbetrag im Jahr 2023 um etwa 54,3 % auf 1,7 Milliarden US-Dollar sank, nahm die Anzahl der Hacking-Vorfälle dennoch zu – 219 im Jahr 2022 und 231 im Jahr 2023.
Zwei zentrale Schwachstellen der Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie sind private Schlüssel und deren Speicherung. Wenn man nicht die Kontrolle über seine Schlüssel hast, hat man auch keine Kontrolle über die eigentliche Kryptowährung.
Sicherheitsmaßnahmen werden verbessert
Selbst wenn die insgesamt gestohlenen Beträge 2023 im Vergleich zu früheren Jahren gesunken sind, ist deutlich, dass die Angreifer immer ausgefeiltere und vielfältigere Exploits entwickeln. Die gute Nachricht ist, dass auch die Sicherheitsmaßnahmen und Gegenmaßnahmen der Krypto-Plattformen fortschreiten.
Wenn die Plattformen schnell auf Schwachstellen reagieren, können Strafverfolgungsbehörden besser mit Kryptobörsen in Kontakt treten, um die Gelder schnell einzufrieren.
Danach werden Beschlagnahmungen durchgeführt und Dienste kontaktiert, über die die Gelder bewegt wurden, um relevante Informationen zu Konten und Nutzern zu erhalten. Mit der Verbesserung dieser Verfahren wird wahrscheinlich auch die Menge der in Krypto-Hacks entwendeten Gelder weiter sinken.
Auswirkungen und Reaktionen
Der jüngste Krypto-Hack bei DMM Bitcoin zählt zu den sieben größten Krypto-Hacks aller Zeiten, so Chainalysis. Die gestohlenen Bitcoins wurden bisher auf zehn verschiedene Krypto-Adressen verteilt, berichtete das Krypto-Forensik-Unternehmen TRM Labs.
DMM Bitcoin gab bekannt:
Wir haben bereits Maßnahmen ergriffen, um den unerlaubten Abfluss zu verhindern, und wir haben auch Nutzungseinschränkungen für einige Dienstleistungen umgesetzt, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
Ferner versicherte das Unternehmen seinen Nutzer*innen:
Bitte seid versichert, dass all eure Bitcoin-Einlagen vollständig garantiert werden, da wir die entwendete BTC-Menge mit Unterstützung unserer Firmengruppe beschaffen werden.
Bis zu diesem Vorfall verzeichnete die Kryptoindustrie nach Angaben der Bug-Bounty-Plattform Immunefi Verluste durch Hacks und Betrug von insgesamt mehr als 473 Millionen US-Dollar im laufenden Jahr, was einem Rückgang von 20 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.