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Blockchain und Logistik: Kostenersparnis und Frachtsicherung

Marius Kramer
Marius Kramer
Marius Kramer
Autor*in:
Marius Kramer
Writer
18. März 2018

Die Blockchain stellt für verschiedene Wirtschaftszweige derzeit eine einfache Möglichkeit dar, Daten abzusichern und Vorgänge zu automatisieren. Vor allem im Bereich Logistik kann die Blockchain Kosten senken und Abläufe vereinfachen, die bislang mit Unmengen an Papierkram und aufwändigen Kontrollen von statten gingen.

Einfache Ortung von Fracht

Ein Vorteil ist die einfache und sichere Ortung von Paketen und Containern weltweit. Mittels GPS kann der Standort einer Lieferung direkt abgefragt werden, die zusätzliche Absicherung mittels Blockchain verhindert eine Fälschung der Locationdaten. So können auch Laufzeiten von Fracht genau nachvollzogen und vollautomatisch verarbeitet werden. Im Just-In-Time-Bereich ermöglicht die Vernetzung eine einfache Kontrolle der Bestände und der Verfügbarkeit von Nachlieferungen.

Optimierung von weltweiten Lieferketten

So arbeiten IBM und Maersk, das weltweit führende Unternehmen im Bereich Containerlogistik, derzeit gezielt an der Digitalisierung der weltweiten Lieferketten. Ziel des Joint Ventures ist das Zusammenführen aller relevanten Unternehmen der Industrie, um mittelfristig eine zentrale Lösung für alle zu entwickeln.

Als Partner sind zum Beispiel DuPont, Tetra Pak und der Rotterdamer Hafen sowie staatliche Institutionen wie die Zollbehörden der Niederlande sowie der Zollbehörden der USA mit von der Partie.

IBM and Maersk demo: Cross-border supply chain solution on blockchain

Eine weitere Anwendung für Blockchain-basierte Dienste in der Logistik stellt die Verbindung mit Sensoren dar. Bei sensibler Fracht, die durch Temperaturveränderungen, Feuchtigkeit oder Stürze schaden nehmen kann, eignet sich der Einsatz von Sensoren, die automatisch ihre Daten in die Blockchain schreiben. Damit ist eine lückenlose Kontrolle möglich, die es erleichtert, Fehler im Transport sofort zu bemerken und schadhafte Lieferungen direkt zu erkennen. In Verbindung mit intelligenten Versicherungslösungen, sogenannten Smart Contracts, können Schäden automatisch reguliert und Probleme durch mangelnde Liquidität verhindert werden.

Geldersparnis durch geringere Verwaltungskosten

Die Automatisierung (auch via Blockchain) spart allen beteiligten Vertragsparteien zudem Geld durch den geringeren Zeitaufwand. Außerdem sind durch den Verzicht auf Papierunterlagen Daten immer und überall verfügbar und auch ohne Stempel oder Unterschriften fälschungssicher nachvollziehbar. Mangels flächendeckender Nutzung lassen sich zu den tatsächlichen Ersparnissen derzeit nur bedingt Angaben zum finanziellen Vorteil voraussagen, dieser hängt allerdings auch stark vom jeweiligen Transportgut, der Entfernung zum Lieferziel sowie individuelle Parameter ab.

Einen weiteren interessanten Ansatz in Sachen Logistik gehen derzeit DHL und Accenture im Bereich Life Sciences und Healthcare. Hier soll die Blockchain zum Einsatz kommen, um Medikamentenfälschungen zu erkennen. Mittels Seriennummern und Anbindung an die Blockchain soll die Herkunft von Tabletten lückenlos überprüfbar gemacht werden

Ein Anfang ist gemacht

Derzeit befindet sich das Thema Blockchain und Logistik noch in der Erprobungsphase, eines wird aber jetzt schon deutlich: Die Absicherung und Automatisierung von Daten macht die Abläufe für Unternehmen deutlich einfacher, sicherer und mittelfristig auch günstiger.

[Bild: Avigator Thailand/Shutterstock.com]