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Silk Road-Gründer Ross Ulbricht jetzt auf Twitter

Marius Kramer
Marius Kramer
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Autor*in:
Marius Kramer
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20. Juli 2018

Ross Ulbricht hat wahrscheinlich den bekanntesten Online-Schwarzmarkt der Welt gegründet. Die amerikanische Justiz statuierte ein Exempel an ihm und verurteilte ihn lebenslänglich. Nach fünf Jahren im Gefängnis hört man wieder erste Lebenszeichen von Ross.

Ross William Ulbricht

Ulbrichts Fall liegt für viele Krypto- und Blockchain-Enthusiasten zu weit in der Vergangenheit. Eine kleine Zusammenfassung:

Ross Ulbricht wuchs im US-Bundesstaat Texas auf. Nach einem erfolgreichen Bachelorstudium in Physik und einem erfolgreichen Masterstudium in Kristallographie gründete er 2009 mit einem Freund einen Online-Buchhandel. Der Erfolg hielt sich hier in Grenzen.

Gleichzeitig kam er mit Bitcoin in Kontakt und mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit der Bewegung des Anarchokapitalismus. So entwickelte er ab 2010 die Online-Plattform Silk Road. Die Grundlagen des Anarchokapitalismus beinhalten völlige Freiheit von staatlichen Interventionen. Die Interaktionen zwischen den Bürgern sollen sich an der Freiheit des offenen Marktes orientieren und so wurde Silk Road ein Ort sprichtwörtlich „alles“ gekauft werden konnte, fernab von Regulationen – ein Schwarzmarkt nach jeder Definition.

Das Ende der Silk Road

Mehrere Geheimdienste untersuchten die Silk Road und am 1. Oktober 2013 wurde Ulbricht als mutmaßlicher Kopf der Silk Road in San Francisco verhaftet.

Im nachfolgenden Prozess wurden ihm verschiedene mit der Silk Road im Zusammenhang stehenden Taten vorgeworfen, darunter Verschwörung zum Handel von Drogen und Waffen, Führung eines kriminellen Unternehmens, Verteilung gefälschter Dokumente und Geldwäsche. Ulbricht erklärte vor Gericht den Marktplatz aus libertärer und anarchokapitalistischer Motivation gestartet zu haben, ihn aber an eine andere Führung abgegeben und sich entfernt hätte. Für die Staatsanwaltschaft schien dies aber unerheblich und verurteilte am 29. Mai 2015 Ulbricht zu lebenslänglich verurteilt. In dieser lebenslänglichen Strafe wurde eine Strafe über 20 Jahre, eine über fünf Jahre und eine für 15 Jahre, sowie zweimal lebenslänglich zusammengefasst.

Erste Lebenszeichen

Für die einen ist er ein Held einer freiheitlichen Bewegung, für die anderen ist er ein kriminelles Mastermind. Nach fünf Jahren im Gefängnis hört man nun wieder erste Nachrichten von Ulbricht. Zwar hat er keinen direkten Zugang zu einem Computer, aber es ist anzunehmen, dass jemand seine Briefe auf dem Twitter-Handle @RealRossU veröffentlicht.

Die Internetseite freeross.org, die sich seither für seine Befreiung einsetzt, bestätigte die Authentizität seines handschriftlich verfassten Briefs.

Ross schrieb:

Hi, hier ist Ross! Ich hoffe ich kann nach all den Jahren stille hier meine Stimme wiederfinden. Es war eine wirklich eigenartige Reise, aber ich bin so dankbar für all die Liebe und die Unterstützung jener die mich durch diese harte Zeit begleitet haben. Ihr gebt mir Stärke

Seine Anzahl an Followern stieg innerhalb letzter Nacht auf knapp 5.000. Auch wenn eine Gefolgschaft auf einer Social Media-Plattform auf den ersten Blick nicht wie etwas erstrebenswertes für einen Gefängnisinsassen aussieht, so ist eine große Gefolgschaft sicherlich hilfreicher bei seinem Ziel seine Freiheit wiederzuerlangen.

[Bild: Worawee Meepian/ Shutterstock]