Laut Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin liegt der Fokus der Kryptowelt derzeit zu stark auf Investments und zu wenig auf den tatsächlichen Use Cases für Kryptowährungen.
In einem aktuellen Tweet deutete Buterin an, dass aktuell zu sehr darauf geachtet werde, dass Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen im Rahmen von Exchange Trade Funds (ETF), also börsengehandelter Fonds, vermarktet werde.
Dies sei gut dafür den Preis der Währungen in die Höhe zu treiben. Wichtiger sei es aber, den Fokus darauf zu legen, Kryptowährungen der breiten Masse einfach zugänglich zu machen. Dies sorge für eine tatsächliche Akzeptanz.
Zugang zu Kryptowährungen noch zu kompliziert
Beide Seiten des Einsatzes seien ihm zufolge wichtig, allerdings gebe es derzeit ein deutliches Ungleichgewicht zugunsten von ETFs und anderen Anlagestrategien. Zudem sei es Buterin nach zu schwierig für Nicht-Experten, Zugang zu den Währungen zu bekommen.
Einen möglichen Schritt Richtung Alltagsanwendung geht Buterin bereits seit Januar: In seinem DAICO genannten Projekt sollen Dezentrale Autonome Organisationen (DAO) mit klassischen Initial Coin Offerings (ICO) zusammengeführt werden. Mit dem Gaming-Start-up The Abyss zusammen soll ein Token-Sale durchgeführt werden. Damit sollen auch Kleininvestoren die Chance bekommen, Einfluss auf den Prozess zu haben. Konkret entscheiden sie darüber, wie viel Budget die Spieleentwickler zur Verfügung haben. Im Erfolgsfall können die Beträge erhöht – oder im Fall eines Scheiterns reduziert werden.
Winklevoss-ETF abgelehnt, über CBOE/VanEck-Antrag wird im August entschieden
Zuletzt kochte das Thema der ETFs immer wieder hoch. Während erwartet wird, dass die US-Börsenaufsicht SEC in Kürze einen von mehreren ETF-Anträgen annimmt, wurde ein ETF-Antrag der Winklevoss-Brüder erneut von der SEC abgelehnt.
Ein einzelner akzeptierter ETF könnte bereits für einen sogenannten Bull Run sorgen, in Folge dessen der Bitcoin-Kurs in die Höhe schnellt. Ein heißer Favorit auf einen erfolgreichen Krypto-ETF ist der Antrag der Optionsbörse CBOE mit dem Investmentmanagementunternehmen VanEck. Voraussichtlich am 10. August soll hier eine Entscheidung der SEC fallen.
Mati Greenspan, Analyst bei eToro, sieht gute Chancen für diesen Antrag. Er sei gut strukturiert. Außerdem haben die dahinterstehenden Unternehmen einen guten Leumund. Ein weiterer Faktor sei die Kontraktgröße von 25 Bitcoin: Diese sei vor allem auf institutionelle Investoren ausgerichtet. Zudem sei der Markt derzeit gut entwickelt und definiert und der Status von Bitcoin geklärt – für die SEC handelt es sich nicht um ein Wertpapier. Ein letzter wichtiger Punkt sei laut Greenspan der Over-The-Counter-Markt, also der außerbörsliche Handel.
[Bild: Techcrunch, CC-BY-2.0]