Das Justizministerium der Vereinigten Staaten (DOJ) untersucht derzeit, ob Tether und Bitfinex in illegale Marktmanipulationen verwickelt sind. Die Vermutung: der Bitcoin-Preis sollte abgefangen werden.
Während Bitcoin auf Tauchstation geht, halten die Stablecoins wie Tether (USDT) & Co was sie versprechen, sie bleiben im Wert stabil. Dies war vor allem bei Tether (USDT) allerdings nicht immer gegeben. Erst kürzlich hat die immerwährende Unsicherheit rund um die Liquidität von Tether Ltd. dafür gesorgt, dass Anleger panisch ihre USDT in Bitcoin und andere Kryptowährungen umgetauscht haben
Ist der Stablecoin Tether in eine Preismanipulation verstrickt? Derzeit verfolgt das US-Justizministerium Hinweise darauf, dass Tether (USDT) und Bitfinex gegen geltendes Recht verstoßen haben.
Wie Bloomberg berichtet, sollen die Bundesanwälte entsprechende Nachforschungen in Auftrag gegeben haben. Tether Ltd. und Bitfinex teilen sich ein Managementteam.
Aktuell sind 1,8 Milliarden Token des Stablecoins in Umlauf, jede Einheit soll mit einem Dollar auf einem Firmenkonto abgesichert sein. Der aktuelle Bankpartner, die Deltec Bank, veröffentlichte erst kürzlich einen Brief, der dies bestätigte. Einige Rechtsanwälte halten die Formulierung des Schriftstücks allerdings für zweifelhaft, die Bank entbinde sich damit von jeglicher Verantwortung bezüglich des Wahrheitsgehaltes.
Tether und Bitfinex in Schwierigkeiten?
Die meisten Tether-Token werden über Bitfinex abgewickelt. Die Exchange bewertet standardmäßig jeden Token mit einem Dollar – unabhängig vom globalen Markt. Kritiker, wie Forscher der Universität von Texas, haben Tether unterstellt, dass sie ab und an ein partielles Reservesystem betreiben. Dabei soll das Unternehmen ungedeckte Tether-Coins in den Umlauf gebracht haben, um den Bitcoin-Preis zu stabilisieren. Danach würden entsprechende Mengen Bitcoin verkauft, um die Reserven wieder aufzufüllen.
Vom Unternehmen selbst wurde dies abgestritten. Stakeholder wie Mike Novogratz hält Tethers Option, trotz eines Marktwerts von unter einem Dollar mehr als eine Milliarde Token umzutauschen als deutliches Zeichen, dass eine vollständige Deckung in Dollar verfügbar ist.
Im Verlauf des Jahres berichtete Bloomberg, dass die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die staatliche Behörde zur Regulierung von Future- und Optionsmärkten, bereits im Dezember 2017 Vorladungen an Tether und Bitfinex geschickt habe. Nun scheint es, dass das DOJ und die CFTC ihre Anstrengungen bündeln. Laut Bloomberg soll John Griffin, Teil des Forschungsteams der Universität Texas, seine Forschungsergebnisse ebenfalls mit der CFTC geteilt haben.
Wie der Forschungsbericht ausführt, sei es durchaus möglich, dass leitende Personen von Bitfinex nicht in die Aktivitäten involviert sind:
„Es konnte nicht bestimmt werden, ob Behördenangestellte lediglich die Aktivität auf Bitfinex überprüfen oder ob auch Führungskräfte in Verdacht stehen, illegales Verhalten gezeigt zu haben. Weder das DOJ noch die CFTC haben bislang jemandem falsches Verhalten vorgeworfen. Am Ende könnten Behörden auch zu dem Schluss kommen, dass nichts Rechtswidriges passiert ist.“
Was steckt hinter Stablecoins?
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