Das US-Finanzministerium hat angekündigt, dass es eine Kryptobörse wegen ihrer Rolle bei Ransomware-Angriffen sanktioniert. Das ist die erste Maßnahme von Bidens Regierung gegen eine Krypto-Plattform. Die US-amerikanische Regierung will damit hart gegen die zunehmenden Hacker-Angriffe vorgehen. Wir haben uns mit der Geschichte auseinandergesetzt.
Was ist der Grund für die Sanktion des Finanzministeriums?
In einem Pressegespräch mit Reportern erklärte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo die Hintergründe der Entscheidung. Diese Sanktion signalisieren die Absicht der Regierung, die illegale Infrastruktur hinter Ransomware-Angriffen aufzudecken und zu stören.
In einer Pressemitteilung erklärte das Finanzministerium, dass es gegen das in Tschechien ansässige Unternehmen SUEX vorgegangen ist. Dieses war an der Ermöglichung von Finanztransaktionen für Ransomware-Hacker beteiligt. Laut der Erklärung hat SUEX Transaktionen mit illegalen Erlösen aus mindestens acht Ransomware-Angriffen erlaubt.
Darüber hinaus ergab die Analyse der bekannten Transaktionen von SUEX, dass etwa 40 % davon mit illegalen Geschäften in Verbindung stehen. Deshalb hat die US-Regierung die Kryptobörse gemäß Executive Order 13694 für ihre Rolle bei der materiellen Unterstützung der von Kriminellen ausgehenden Bedrohung und bei der Finanzierung von Cyberkriminellen sanktioniert.
Was sind die Auswirkungen dieser Sanktion?
Mit dieser Sanktion werden die Handelsmöglichkeiten von SUEX innerhalb der US-Grenzen eingeschränkt. Die Regierung hat Folgendes angeordnet:
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Sämtliches Eigentum und alle Beteiligungen an Eigentum von SUEX innerhalb der US-Gerichtsbarkeit zu blockieren.
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US-Personen zu verbieten, Transaktionen mit der Kryptobörse zu tätigen.
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Alle Unternehmen, die zu 50 % oder mehr im Besitz von SUEX sind, zu sperren.
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Finanzinstitute und alle Personen, die sich an bestimmten Transaktionen oder Aktivitäten mit der Kryptobörse SUEX beteiligen, ebenfalls zu Sanktionen oder Vollstreckungsmaßnahmen auszusetzen.
Die weltweite Zunahme von Ransomware-Angriffen
Ransomware hat sich in letzter Zeit zu einem großen Problem entwickelt. Hacker nutzen diese Art von Angriffen, um Systeme außer Betrieb zu setzen und danach Geld für ihre Entsperrung zu verlangen. In der Vergangenheit betraf das einige wichtige Sektoren.
So führte beispielsweise der Angriff auf die Colonial-Pipeline zu vorübergehenden Engpässen bei der Kraftstoffversorgung. Danach unterzeichnete Präsident Biden eine Durchführungsverordnung zur Verbesserung der Cybersicherheit des Landes. Von solchen Angriffen waren bereits mehrere US-Unternehmen betroffen, darunter JBS Foods International, der zweitgrößte Fleischproduzent des Landes.
Laut der stellvertretenden nationalen Sicherheitsberaterin für Cyberfragen, Anne Neuberger, haben die Ransomware-Zahlungen über 400 Millionen Dollar erreicht. Das ist viermal so viel wie im Jahr 2019.
Aufgrund dieses besorgniserregenden Trends verstärkt die US-Regierung ihren Kampf gegen solche Angriffe. SUEX soll nur das erste Ziel gewesen sein. Darüber hinaus liegt der Fokus statt auf der Störung des gesamten Kryptomarktes eher auf einzelnen Börsen, Händlern und Vermittlern.
Das ist zweifellos ein wichtiger Schritt. Aber man muss noch viel mehr tun, um Ransomware-Angriffe einzudämmen.