Standard Chartered hat angekündigt, als erste Großbank der Welt institutionellen Kunden den Handel mit Bitcoin und Ethereum direkt anzubieten.
Die neue Plattform ermöglicht Unternehmen, Vermögensverwaltern und professionellen Anlegern den Kauf und Verkauf von Bitcoin (BTC) und Ether (ETH). Dies geschieht über regulierte Kanäle, die nahtlos in die bestehende Devisenhandelsinfrastruktur der Bank integriert sind. Im Gegensatz zu früheren Ansätzen, die auf Derivaten oder indirektem Engagement basierten, bietet der Service von Standard Chartered den tatsächlichen Besitz von Kryptowährungen. Damit wird ein langjähriges Hindernis für institutionelle Kunden beseitigt, die außerbörsliche oder synthetische Produkte scheuen.
Die Einführung durch die britischen Niederlassungen ist das erste Mal, dass ein großes, reguliertes, multinationales Unternehmen Krypto-Spot-Handel für Institutionen in dieser Größenordnung anbietet. Außerdem ermöglicht es den Zugang zu den Kryptomärkten über vertraute Devisenhandelsschnittstellen mit einer sicheren Abwicklung über die bankeigene Depotplattform (Zodia Custody) oder über Drittanbieter. Darüber hinaus ist es vollständig in die bestehenden Bankdienstleistungen integriert und minimiert so die operativen Risiken für große institutionelle Kunden.
Steigende institutionelle Nachfrage treibt Standard Chartered an
Die Initiative ist eine direkte Reaktion auf das steigende Interesse institutioneller Anleger. Digitale Vermögenswerte werden immer mehr zu einem festen Bestandteil der modernen Finanzwelt. Während sich Banken weltweit mit Kryptowährungen in Form von Custody, Stablecoins oder Derivaten beschäftigt haben, waren nur wenige bereit, End-to-End-Spothandel anzubieten – bis jetzt.
Standard Chartered hat bereits signalisiert, dass man über den Spothandel hinaus expandieren will. So sind zum Beispiel Non-Deliverable Forward (NDF)-Produkte und möglicherweise andere digitale Vermögenswerte in Planung. Die Strategie der Bank für digitale Vermögenswerte umfasst auch Verwahrungsdienstleistungen, Investitionen in Handels- und Tokenisierungsunternehmen (wie Zodia Markets und Libeara) sowie Partnerschaften mit globalen Kryptounternehmen.
Der Schritt der Bank erfolgt in einer Zeit, in der die institutionelle Nutzung digitaler Vermögenswerte weltweit zunimmt. Branchenanalysen zeigen, dass Bitcoin und Ethereum inzwischen die Mehrheit der digitalen Vermögenswerte in institutionellen Portfolios ausmachen. Sie machen mehr als 70 % der Allokationen aus, verglichen mit nur 37 % bei Privatanlegern.
Andere Banken, wie Goldman Sachs und JPMorgan, haben Krypto-Derivate und strukturierte Produkte angeboten. Den direkten, physischen Handel mit Coins haben sie jedoch nicht angeboten. Es wird erwartet, dass der Einstieg von Standard Chartered als “First Mover” eine Welle ähnlicher Angebote auslösen wird, da die Banken versuchen, die Nachfrage zu befriedigen und zu vermeiden, dass sie Kunden an kryptoaffine Wettbewerber verlieren.
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