Ben Chow, Mitgründer der auf Solana basierenden dezentralisierten Börsen Jupiter und Meteora, hat seine Führungsposition bei Meteora niedergelegt. Diese Entscheidung wurde am 18. Februar 2025 bekannt gegeben, während das Unternehmen unter verstärktem Druck und Beschuldigungen in Verbindung mit dem Zusammenbruch der $4,5 Milliarden schweren LIBRA Meme-Münze stand.
Jupiters Mitbegründer Meow, der unter einem Pseudonym auftritt, verkündete dies nach dem Bekanntwerden von Beweisen, die auf ein vorheriges Wissen über marktmanipulative Taktiken im Zusammenhang mit dem Token-Launch hinweisen.
Führungswechsel und anfängliches Abstreiten
Chows Rücktritt stellt einen Wendepunkt im Solana-DeFi-Ökosystem dar, in dem sowohl Jupiter als auch Meteora täglich mehr als 459 Millionen US-Dollar bzw. 790 Millionen US-Dollar Handelsvolumen verarbeiten.
Das “Strikte Liste”-Verifizierungssystem der Plattformen, das darauf abzielt, betrügerische Token zu filtern, geriet in die Kritik, nachdem LIBRA trotz seines anschließenden Kursverlusts von 98% eine beschleunigte Genehmigung erhalten hatte.
Meow betonte jedoch, dass weder Mitglieder der Plattform-Teams Insiderhandel, finanzielle Verfehlungen noch unangemessene Token-Verteilungen im Zusammenhang mit LIBRA begangen haben.
Leaked-Video befeuert Interessenkonfliktvorwürfe
Ein am 17. Februar veröffentlichtes Video von SolanaFloor zeigte, wie DefiTuna-Gründer Dhirk Chow bezüglich des angeblichen Fehlverhaltens von Davis zur Rede stellt. Das Video enthält auch Zeugenaussagen darüber, dass Mitglieder des Kelsier-Teams LIBRA vor dem Start gesnippt haben.
In diesem Video gibt Chow zu, Davis an mehrere Projekte wie MELANIA als Token-Entwickler verwiesen zu haben. Er gibt an, dass er jemanden unterstützte, der nicht hätte unterstützt werden sollen, und dass er deshalb zurücktreten müsse.
Trotz dieser Anerkennung beharrt Chow darauf, dass er nur technische Unterstützung beim LIBRA-Start geleistet hat. Er erhielt wenige Minuten vor der öffentlichen Freigabe die Vertragsadresse zur Verifizierung.
Laut offiziellen Aussagen beschränkten sich Meteoras Empfehlungen zur Liquiditätskurve und Dienste zur Token-Verifizierung nach dem Start auf deren Teilnahme an LIBRA.
Auswirkungen auf das Ökosystem und Ergebnisse
Der Skandal hat die Debatten über Verantwortlichkeit im DeFi verschärft, insbesondere hinsichtlich der Projekte, die experimentelle Vermögenswerte listen. Die Handelsplattform von Jupiter unterstützte 63% des LIBRA-Anfangsvolumens. Meow stellte jedoch klar, dass das “Verifiziert”-Abzeichen lediglich das Liquiditätsschwellenwert symbolisierte und keine Empfehlung darstellte.
Mit Chows Rücktritt sucht Meteora nach neuer Führung, während Jupiter sein Engagement für Transparenz bekräftigt. Es wird unterstrichen, dass 82% der Plattformgebühren in die Entwicklung des Solana-Ökosystems reinvestiert werden.
Der LIBRA-Vorfall fällt mit steigendem globalem Interesse an Meme-Münzen zusammen. Der MiCA-Rahmen der EU soll diese Tokens bis zum dritten Quartal 2025 als hochriskant einstufen.
Das Solana-Ökosystem, das die meisten neuen Meme-Token-Startups beherbergt, sieht sich dem Druck ausgesetzt, vor einer möglichen Gesetzgebung Selbstregulierungsmaßnahmen zu ergreifen. Der Rücktritt Chows zeigt die Wachstumsschmerzen der DeFi-Plattformen bei der Balance zwischen Innovation und ethischer Verantwortung.
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