Am Dienstag hat die Krypto-Firma Ripple den Start ihres Stablecoins RLUSD angekündigt, der an den US-Dollar gekoppelt ist. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein für den Emittenten der Kryptowährung XRP, der sich im letzten Jahr gegen die US-Börsenaufsicht durchgesetzt hatte. Jetzt sieht sich Ripple der Herausforderung entgegen, in einen Markt einzutreten, der von den beiden Platzhirschen Tether und USD Coin dominiert wird, deren Stablecoins zusammen fast 90 % der Marktkapitalisierung ausmachen.
Der weltweit verfügbare Stablecoin RLUSD wird auf diversen Plattformen wie Uphold, Bitstamp und MoonPay angeboten, heißt es in einer Ankündigung des Unternehmens auf X (ehemals Twitter).
Stablecoins wie RLUSD sind aufgrund ihrer konstanten Wertschöpfung durch traditionelle Währungen wie den US-Dollar oder Euro besonders für Zahlungen geeignet. Jede RLUSD Einheit wird von US-Dollar-Einlagen, US-Staatsanleihen und anderen liquiden Mitteln gedeckt. Das Unternehmen hat für die Überwachung dieses Projekts eine Beratergruppe, darunter die ehemalige Chefin der Federal Deposit Insurance Corporation Sheila Bair, gegründet.
RLUSD vor regulatorischer Genehmigung: Marktzugang wird erweitert
Bei der jährlichen Ripple-Konferenz Swell in Miami wurde bekanntgegeben, dass RLUSD eine Genehmigung durch die New York Department of Financial Services erwartet. Der Präsidentin Monika Long zufolge wird der Stablecoin trotz regulatorischer Hürden auf globalen Plattformen verfügbar sein. Die Zusammenarbeit mit Marktakteuren wie B2C2 und Keyrock soll zusätzlich die Marktakzeptanz fördern.
RLUSD unterliegt den Regularien der New Yorker Finanzaufsicht, darunter spezifische Vorgaben bezüglich der Reserven, was dem Stablecoin in Bezug auf Transparenz und Sicherheit garantiert helfen wird. Ripple sieht in RLUSD mehr als nur ein Zahlungsmittel, sondern auch eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und digitalen Asset-Transaktionen, hieß es in der Ankündigung des Unternehmens.
Juristische Auseinandersetzung mit der SEC geht weiter
Ripples rechtlicher Kampf mit der Securities and Exchange Commission (SEC) erreicht inzwischen eine neue Stufe, nachdem die Behörde Berufung eingelegt hat. Stuart Alderoty, der Chefjurist von Ripple, zeigt sich zuversichtlich, dass diese Berufung zu einem Rückschlag für die SEC wird. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen könnten weitreichende Folgen für die Kryptobranche haben, vor allem wenn die zweite Instanz zugunsten von Ripple entscheiden sollte.
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Nachdem die SEC Ripple vorwarf, durch nicht registrierte Wertpapierangebote 1,3 Milliarden US-Dollar aufzubringen, zahlte Ripple eine Geldstrafe von 125 Millionen US-Dollar. Dennoch hat der juristische Streit um grundlegende Rechtsfragen, insbesondere um die Definition von „Investmentverträgen“, noch kein Ende gefunden. Ripples Gegenklage nimmt zentrale juristische Aspekte ins Visier, die eine Klärung auf höchster Ebene verlangen könnten.
Kann Ripple-Konferenz Swell den XRP-Kurs in die Höhe treiben?
Parallel zur rechtlichen sowie marktstrategischen Entwicklung veranstaltet Ripple seine jährliche Konferenz Ripple Swell, bei der die Einführung von RLUSD eine zentrale Rolle spielt. Der XRP-Kurs verzeichnete im Vorfeld der Veranstaltung eine Erholung und überschritt die Marke von 0,54 US-Dollar.
Auf dieser Plattform werden neue Partnerschaften und Lösungen präsentiert, und besonders die Resonanz zur SEC-Klage erwartet. Letztlich könnte dies einen weiteren positiven Einfluss auf die Stabilität von XRP und den Erfolg der Einführung von RLUSD haben.
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