Krypto-Startups haben im letzten Quartal bemerkenswerterweise mehr Risikokapital sichern können, trotz eines Rückgangs bei der Anzahl der abgeschlossenen Deals. Bloomberg berichtet, dass die Investitionen in Krypto-Startups im abgelaufenen Quartal bei 2,7 Milliarden US-Dollar lagen. Dies entspricht einem Anstieg von 2,5 % gegenüber dem ersten Quartal, jedoch einem Rückgang von 9,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum ersten Quartal sank die Anzahl der abgeschlossenen Deals um 12,5 %.
Der erste Quartal verzeichnete Allzeithochs im Kryptowährungsmarkt, bedingt durch die Aufregung über die erstmalige Zustimmung von US-Börsenfonds, Bitcoin zu besitzen. Das darauf folgende Quartal gestaltete sich jedoch schwieriger für den Markt insgesamt. Schätzungen von Bloomberg zufolge gingen die Zuflüsse der Investoren in ETFs um 80 % zurück, von 13,7 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal auf 2,8 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal.
Trotz des Anstiegs bei den Investitionen in Krypto-Startups ist die Gesamtzahl der abgeschlossenen Deals im letzten Quartal gesunken. Die Social-Media-Plattform Farcaster sammelte im Mai 150 Millionen US-Dollar und war damit die einzige bedeutende Finanzierungsrunde für eine Krypto-Anwendung, die im letzten Quartal abgeschlossen wurde. Ein Hauptgrund für die Verlangsamung bei den Deals ist die zunehmende Ermüdung der Risikokapitalgeber in Bezug auf Infrastrukturinvestitionen, da nun vermehrt nach Möglichkeiten in App-Investitionen gesucht wird.
Krypto-Startups könnten dennoch bessere Zeiten erleben
Trotz der schwankenden Performance von Bitcoin erholt sich der Krypto-Risikokapitalmarkt allmählich, was auf strategischen Optimismus hindeutet. Forbes betont, dass die Bewertungen für Startups in der Frühphase ein Niveau erreichen, das seit Ende 2021 nicht mehr gesehen wurde. Diese Unternehmen entwickeln sich rasch zu den neuen Lieblingen der Investoren. Der veränderte Fokus hin zu Web3, NFTs und Gaming signalisiert ein sich entwickelndes Ökosystem, das über die reine Spekulationsblase hinausgeht.
Doch trotz dieser Wiedergeburt bleiben einige Bedenken bestehen. Entwickelt sich die Kryptowährungsbranche wirklich weiter, indem Risikokapitalgeber innovativere und nachhaltigere Projekte unterstützen? Oder entsteht durch die Angst, die nächste große Chance zu verpassen, eine neue Blase? Während Künstliche Intelligenz weiterhin die Technikinvestitionen dominiert, könnte der Aufstieg der Kryptowährungen einen Wendepunkt in der Technologie- und Finanzentwicklung darstellen.
Laut Galaxy Research sammelten im zweiten Quartal 2024 vor allem Unternehmen aus den Bereichen Web3, NFT, Metaverse und Gaming das meiste Kapital von Investoren. Dieses Muster deutet auf ein wiedererwachtes Interesse an einigen der am meisten gefeierten Branchen des letzten Bullenmarktes hin.
Zudem gibt es derzeit viele Aktivitäten an der Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz und Kryptowährungen. Organisationen wie Sentient Labs, die erfolgreich 85 Millionen US-Dollar von namhaften Investoren wie Pantera Capital und Peter Thiels Founders Fund einwarben, erforschen innovative Methoden zur Verschmelzung von Blockchain und Künstlicher Intelligenz.
Krypto-Startups haben somit sowohl Herausforderungen als auch Chancen vor sich, während sie versuchen, sich in einem sich ständig wandelnden Marktumfeld zu behaupten.