In dieser Woche verzeichneten sowohl der Kryptowährungsmarkt als auch der Aktienmarkt deutliche Schwankungen, als die US-Ergebnissaison fortgesetzt wurde. Der SPDR S&P 500 (SPY), der SPDR Dow Jones ETF (DIA) und der Invesco QQQ (QQQ) rutschten am Donnerstag jeweils um über 1 % ab.
Am Freitag gingen die Preise von Bitcoin-ETFs und herkömmlichen ETFs in entgegengesetzte Richtungen. Während SPY und QQQ weitere Verluste verzeichneten, erholten sich die Bitcoin-Fonds wie iShares Bitcoin Trust (IBIT), Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund (FBTC), ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB) im Einklang mit der Situation auf dem Spot-Kryptomarkt. DAX fiel um 1 %, ähnlich sieht die Sache bei Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 aus.
Dies geschah trotz der Veröffentlichung starker Finanzergebnisse amerikanischer Unternehmen wie Netflix und Goldman Sachs. Darüber hinaus gibt es wachsende Hoffnungen, dass die US-Notenbank Federal Reserve in den kommenden Monaten die Zinssätze senken wird, was als potenziell positiver Katalysator gilt.
Experten äußerten unterschiedliche Ansichten zu diesem Rückgang. Ein Analyst von Evercore warnte in einer Notiz davor, dass der Aktienmarkt in naher Zukunft weitere Schwächen zeigen könnte, was sich auch auf Bitcoin und seine ETFs auswirken würde. Er erklärte, dass es mehr Raum für „taktische Verluste in den kommenden Wochen gibt, da wir die schwierigsten zwei Monate und die einzigen aufeinanderfolgenden Verlustmonate für Aktien betreten, während sich die Märkte auf Allzeithöhen befinden.“
In einer separaten Bemerkung stellte Keith Buchanan, Analyst bei Globalt Investment, fest, dass der laufende Rückzug Teil von Gewinnmitnahmen unter Anlegern ist, da diese Vermögenswerte in letzter Zeit gut abgeschnitten haben. Er schrieb:
Es gibt einige Gewinnmitnahmen. Ich zucke ein wenig, wenn die Gewinnmitnahmen fünf Tage nach einem Handel stattfinden, aber das zeigt uns das Ausmaß dessen, was wir in Bezug auf die Rotation gesehen haben.
Zudem wachsen die Sorgen hinsichtlich des bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlzyklus, nachdem Donald Trump seine Vision für eine zweite Amtszeit vorgestellt hat.
Halbleiteraktien wie TSMC und Nvidia stürzten ab, nachdem Trump Taiwan zur Verteidigung aufforderte. Trump drohte zudem mit weiteren Zöllen auf importierte Waren.
Joe Biden hat seinerseits Unternehmen wie Tokyo Electron und ASML mit Konsequenzen gedroht, falls diese ihre Produkte an chinesische Firmen verkaufen. Matt Maley von Miller Tabak kommentierte in einer Notiz:
Diese Nachrichten im Halbleiterbereich sind die Art von unvorhergesehenem Ereignis, das tatsächlich einen Verkaufsdruck erzeugen könnte, der als Katalysator für eine handelbare Korrektur am Aktienmarkt dienen könnte.
Bitcoin-ETFs weiterhin im Aufwind trotz hoher Volatilität
US-amerikanische börsengehandelte Fonds für Bitcoin (BTC) zeigen sich unbeeindruckt von den starken Schwankungen auf den Märkten. Während solche Volatilitäten normalerweise Panik unter Krypto-Investoren auslösen könnten, verzeichneten Spot-Bitcoin-ETFs eine bemerkenswerte Zunahme der Zuflüsse.
Am 17. Juli erreichten die Bestände in diesen Fonds ein Allzeithoch von 900.636 BTC. Dies entspricht einem Gegenwert von über 63 Milliarden US-Dollar, verteilt auf 11 Spot-Bitcoin-ETFs.
Die Abwertung des Bitcoin-Preises in den letzten Wochen dürfte einen Großteil dieser Zuflüsse angezogen haben. Glassnode stellte fest, dass die Bitcoin-ETFs ihre ersten signifikanten positiven Zuflüsse – insgesamt 1 Milliarde US-Dollar in der vergangenen Woche – zur gleichen Zeit verzeichneten, als der Bitcoin-Kurs unter die Marke von 54.000 US-Dollar fiel.
Trader führen die jüngste Marktvolatilität größtenteils auf den massiven Ausverkauf der deutschen Behörden zurück, der sich über mehr als drei Wochen erstreckte. Trotz der behördlichen Aussage, dass die Umfang und Häufigkeit ihrer Verkäufe „marktfreundlich“ durchgeführt wurden und „keinen direkten Einfluss auf den Preis“ gehabt hätten, sorgten die Aktivitäten für zusätzliche Unsicherheiten.
Auch ein Rückgang der Rentabilität von Bitcoin-Minern, der sie möglicherweise dazu veranlasst, ihre Bestände zu verkaufen, könnte zur negativen Preisentwicklung beigetragen haben. Laut Analysten bei Glassnode ist der Einfluss der Miner auf den Markt jedoch heutzutage nicht mehr so bedeutend wie früher.
Die Kurse der größten Bitcoin-ETFs legten am Freitag deutlich zu:
Aktuelle Kursverläufe von IBIT, FBTC, ARKB (Quelle: Nasdaq / AMEX / TradingView)
