Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat einen Aufsehen erregenden Schritt unternommen: Sie fordert, dass Ripple Labs, das Unternehmen hinter der Kryptowährung XRP, eine Strafe von nahezu 2 Milliarden US-Dollar zahlen soll. Das verlangte Strafmaß setzt sich aus $876 Millionen an zivilrechtlichen Strafen, $876 Millionen Entschädigung und $198 Millionen an Zinsen vor der Urteilsverkündung zusammen. Dies verlautete Ripple Labs CLO Stuart Alderoty über soziale Medien. Die Forderung wurde im Zuge eines Gerichtsverfahrens in New York gestellt und zielt darauf ab, ein klares Zeichen zu setzen: Verstöße, ähnlich denen, die Ripple vorgeworfen werden, sollen in der Krypto-Welt nicht toleriert werden.
Hintergründe des Rechtsstreites
Seit 2020 befindet sich Ripple Labs in einem Rechtsstreit gegen die SEC. Die Behörde wirft dem Unternehmen vor, die von ihm ausgegebene Kryptowährung Ripple (XRP) illegal an institutionelle und private Anleger verkauft zu haben. Ein wichtiger Wendepunkt war das Urteil von Richterin Analisa Torres im Juli 2023: Sie entschied, dass der Verkauf von XRP über Algorithmen und Kryptobörsen nicht gegen US-Recht verstößt – lediglich der Verkauf an institutionelle Investoren war gesetzeswidrig.
Trotz dieser Teilerfolge für Ripple beabsichtigt die SEC, ihre harte Linie fortzusetzen. Diese Haltung steht im Kontrast zu den Argumenten der Kryptobranche, wonach traditionelle Wertpapiergesetze nicht auf digitale Assets anwendbar seien, und ruft nach modernisierten Gesetzen und Regulierungen.
Reaktionen und Auswirkungen
Die Reaktionen auf die Forderung der SEC sind gemischt. Auf der einen Seite kritisiert Alderoty die SEC scharf für ihre angeblich irreführenden Aussagen und unterstreicht den immensen Schaden, den die Klage für Ripple und seine Währung XRP mit sich brachte. Auf der anderen Seite betont CEO Brad Garlinghouse die Entschlossenheit von Ripple, gegen diese Bewegung anzukämpfen. Sie stellen die Präzedenz des geforderten Strafmaßes und den Mangel an Betrugsvorwürfen in Frage.
Die juristische Auseinandersetzung und potenzielle Auswirkungen
Die Schlüsselaspekte des Falles umfassen nicht nur die Höhe der geforderten Strafe, sondern auch die Bewertung des Willens von Ripple zum Zeitpunkt des Verkaufs von XRP und die Feststellung tatsächlicher betrügerischer Aktivitäten. Die früheren Urteile in den Fällen Liu vs. SEC und Morrison vs. NAB könnten Ripple in die Hände spielen, insbesondere im Hinblick auf den Umfang der SEC-Befugnisse bezüglich Übersee-Verkäufen und die gerechte Verwendung der Einziehungserlöse.
Bemerkenswert ist in diesem Fall die Diskrepanz zwischen der Forderung der SEC und den tatsächlich prognostizierten Strafen. Basierend auf Rechtspräzedenzfällen und der spezifischen Situation von Ripple könnte das Unternehmen mit einer Strafe von weniger als $150 Millionen davonkommen – ein Bruchteil dessen, was ursprünglich gefordert wurde.
Ripple vs. SEC: Ein unerwartetes Ende?
Die Entwicklung in der juristischen Auseinandersetzung zwischen Ripple und der SEC zeichnet ein komplexes Bild zukünftiger Krypto-Regulierungen und der Anwendung bestehender Gesetze auf digitale Währungen. Während die Kryptoindustrie einen moderateren Regulierungsansatz fordert, der die Einzigartigkeit digitaler Assets anerkennt, scheint die SEC entschlossen, ihren regulativen Einfluss geltend zu machen. Die Frage bleibt offen, wie das Gericht urteilen wird, aber der Fall „Ripple vs. SEC“ könnte weitreichende Folgen für die gesamte Kryptowelt haben.
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