- Elon Musk befürwortete einen Tweet, in dem behauptet wurde, dass Juden "dialektischen Hass gegen Weiße" fördern.
- Mehrere große Unternehmen, darunter Apple, IBM, Disney und Comcast wollen vorerst keine Werbung mehr auf X schalten.
Apple hat alle Werbeaktivitäten auf X (ehemals Twitter) eingestellt, nachdem der Eigentümer Elon Musk einen antisemitischen Beitrag auf der Plattform, die früher als Twitter bekannt war, unterstützt hat, berichten Medien. Zuvor hatten IBM, Disney und andere große Unternehmen ähnliche Entscheidungen getroffen.
Musk befürwortete einen Tweet, in dem behauptet wurde, dass jüdische Gemeinschaften „dialektischen Hass gegen Weiße“ fördern. Jüdische Gemeindevertreter reagierten schatf auf diese Behauptungen, was Apple und andere führende Unternehmen veranlasste, ihre Werbestrategien zu überdenken. Zu diesen Unternehmen gehört auch Comcast, Bravo und Xfinity.
X wehrt sich
Die Social-Media-Plattform unternahm entsprechende Anstrengungen, um die Kontroverse zu mildern. Ihre CEO, Linda Yaccarino, lenkte die Aufmerksamkeit auf die Bemühungen von X, dem Antisemitismus entgegenzuwirken.
Dies geschah als Reaktion auf einen kürzlich veröffentlichten Bericht der gemeinnützigen Organisation Media Matters for America (MMfA). In diesem Bericht wurde behauptet, dass Anzeigen von Unternehmen wie Amazon, Apple, IBM und Oracle neben rechtsextremen und antisemitischen Inhalten erscheinen.
Am späten Freitagabend hat Elon Musk angekündigt, dass die Anwälte von X eine Klage gegen MMfA einreichen werden, die er als „thermonuklear“ bezeichnete. Angeblich wurde die angezeigte Werbung von Aktivisten der Organisation manipuliert, um den Eindruck zu erwecken, dass sie neben antisemitischen Posts erscheint.
Eigenen Angaben zufolge arbeitet das soziale Medium daran, solche Inhalte zu demonetarisieren, aber das Ergebnis dieser Bemühungen ist noch nicht klar.
Musks wechselnde Ansichten zur Meinungsfreiheit
Elon Musk hat unterschiedliche Ansichten zur Meinungsfreiheit geäußert, und seine Haltung hing oft vom Kontext und den spezifischen Themen ab. Früher in diesem Jahr machte er eine weitere gemeinnützige Organisation, die ADL (Anti-Defamation League), dafür verantwortlich, dass X Werbeeinnahmen in Milliardenhöhe verlor. Auch dieser Organisation drohte sogar er mit einer Klage.
Die ADL, die gegen jede Form von Antisemitismus kämpft, kritisierte X dafür, keine Maßnahmen gegen Hassrede zu ergreifen. Sie beschuldigte die Plattform, weniger als ein Drittel aller für antisemitische Inhalte gekennzeichneten Beiträge entfernt zu haben. Mehrere andere Bürgerrechtsgruppen schlossen sich der ADL an und riefen zu einem Boykott der Werbekunden auf.
Inzwischen scheinen sich Musk und ADL versöhnt zu haben. Am Freitag lobte der Chef der Organisation, Jonathan Greenblatt, Elon Musk für seine Bemühungen:
Das ist ein wichtiger und willkommener Schritt von @elonmusk. Ich schätze diese Führung im Kampf gegen den Hass.
Was als Nächtes passiert
Apple hat die Werbung auf X auf unbestimmte Zeit pausiert, was die Frage nach der zukünftigen Beziehung zwischen dem sozialen Medium und großen Werbetreibenden aufwirft. In der Vergangenheit hat Apple die Werbung auf X kurzzeitig reduziert, nachdem Musk es erworben und Änderungen an seiner Funktionsweise vorgenommen hatte.