- Die US-Notenbank hat die Zinssätze auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten erhöht.
- Höhere Zinssätze machen risikoreiche Anlagen weniger attraktiv.
- Die Krypto-Preise stürzen ab, wenn sich Futures-Positionen aufbauen und es zu einem großen Verkauf kommt.
Als aus dem Sitzungsprotokoll der Federal Reserve bekannt wurde, dass die Notenbank die Zinssätze weiter anheben kann, war es keine gute Nachricht für die Märkte. Risikoreiche Investitionen, allen voran Kryptowährungen, können von hohen Zinssätzen nicht profitieren. Daraufhin kam es zu einem Crash auf dem Kryptomarkt – die Preise der meisten Coins stürzten zweistellig ab und es wurden über eine Milliarde US-Dollar an Futures liquidiert.
Bitcoin hat mehr als 11 % verloren, der BTC-Preis fiel auf 26.000 US-Dollar. Das setzte den Ton für den Rest des Marktes. Die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, Ethereum, verlor etwa 10 %. Ähnlich sieht die Lage bei den meisten Altcoins aus.
Auch Aktien von Krypto-Unternehmen waren betroffen, zum Beispiel Riot Platforms – die Aktie des Unternehmens verlor knapp 11%.
Die Folgen
Die Geldpolitik der US-Notenbank hat einen deutlichen Einfluss auf digitale Vermögenswerte, weshalb kluge Krypto-Investoren die Ankündigungen und Aktionen der Fed genau verfolgen. In diesem Zusammenhang waren viele besorgt und einige sogar verärgert, als die Details über das letzte Treffen der FOMC-Ausschusses bekannt wurden, das im letzten Monat stattfand.
Bei diesem Treffen wurde die Entscheidung getroffen, die Zinssätze auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten zu erhöhen. Aber die meisten Analysten und Investoren nahmen an, dass es die letzte Zinserhöhung sein würde.
Das Sitzungsprotokoll deutet jedoch darauf hin, dass die Fed nicht vorhat, eine Pause bei der Erhöhung der Zinssätze einzulegen. Stattdessen kann die Notenbank sie weiter erhöhen, um die Inflation in den USA einzudämmen, die derzeit das größte makroökonomische Problem ist. Beamte der Bank befürchten auch, dass sie erneut aufflammen könnte.
Warum ist das wichtig?
Höhere Zinssätze machen risikoreiche Anlagen weniger attraktiv, und weniger risikoreiche Anlagen werden mehr bevorzugt. Anleihen sind ein bekanntes Beispiel. Konservative Investoren neigen dazu, höhere Renditen zu erzielen, wenn die Zinssätze steigen. Das Gegenteil gilt auch: Volatile Vermögenswerte wie Aktien und Kryptowährungen entwickeln sich nicht gut vor dem Hintergrund hoher Inflation.
Es haben auch andere Faktoren eine Rolle gespielt. Dazu gehört der Start von Shibarium, einer neuen L2-Blockchain im Ökosystem von Shiba Inu, der nicht ohne Probleme geschah. Sie wurde offiziell am 16. August gestartet, aber Nutzer haben Verzögerungen und andere Probleme meldeten.
Die angeblich dramatischen Bitcoin-Verkäufe von SpaceX, der Konkurs des chinesischen Unternehmen Evergreen und die Entscheidung von Grayscale haben ebenfalls zu der Krise beigetragen.
Zwickmühle
In einem stagnierenden Markt, wenn Futures-Positionen aufgebaut wurden, aber es zu einem großen Ausverkauf kommt, insbesondere durch einen großen Investor, kann es zu einem weiteren negativen Effekt kommen. Mit dem Rückgang der Preise sind langfristige Trader gezwungen, zu verkaufen, um eine Liquidation zu vermeiden. Das erhöht den Verkaufsdruck und schafft gleichzeitig eine Zwickmühle aus fallenden Preisen und Bemühungen, Long-Positionen abzudecken.
Interessanterweise wurde fast 40 % der Long-Positionen auf der Kryptobörse OKX aufgelöst.