- Die Gesetzgeber wollen ungedecktes Krypto-Kapital aus dem traditionellen Finanzsystem fernhalten.
- Die politische Vereinbarung führt zu umfangreichen und kontroversen Änderungen in der Bewertung des Kreditrisikos.
Die Europäische Union (EU) hat eine politische Einigung über neue Banken- und Kapitalgesetze erzielt, einschließlich Regelungen für Krypto-Assets, nachdem die Gesetzgeber gefordert hatten, ungedecktes Kryptokapital aus dem traditionellen Finanzsystem herauszuhalten, berichtet CoinDesk.
Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments verkündete die Einigung in einem Tweet nach einem Treffen, an dem die Europäische Kommission, nationale Regierungen und Vertreter des Europäischen Parlaments teilnahmen. Die EU hatte die neuen Regeln bereits 2021 vorgeschlagen.
Kontroverse Änderungen bei der Risikobewertung von Krediten
Die politische Einigung führt groß angelegte und kontroverse Änderungen bei der Risikobewertung von Wohn- und Firmenkrediten durch Banken ein. Bevor sie Gesetz werden kann, muss sie noch von den EU-Mitgliedstaaten und den Gesetzgebern abgestimmt werden. Dieser Prozess dauert in der Regel mindestens einige Monate.
Laut der schwedischen Finanzministerin Elisabeth Svantesson, die die Verhandlungen im Namen der EU geleitet hat, verbessern die neuen Regeln die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Banken in der EU. Sie passen auch die Risikogewichtung für Firmenkredite und andere Bankaktiva an.
Eine Erklärung des Europäischen Rates bestätigte, dass die Vereinbarung ein “übergangsweises aufsichtsrechtliches Regime für Krypto-Assets” beinhaltet, ohne weitere Details zu nennen.
Ungedeckte Krypto-Assets werden höchstes Risikogewicht zugewiesen
Das Basler Ausschuss für Bankenaufsicht und andere internationale Organisationen finalisieren derzeit eine weltweit gültige Richtlinie für Banken, die Kryptowährungen verwahren. Es wurde jedoch berichtet, dass ungedeckte Krypto-Assets ein Risikogewicht von 1.250 % erhalten würden, was dem Höchstwert entspricht.
Banken würden nicht ermutigt, in den Kryptomarkt einzusteigen, da sie für jeden Euro an Kapital, den sie in Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH) investieren, einen Euro an Eigenkapital aufbringen müssten. Das Europäische Parlament möchte diese Regeln so bald wie möglich in Kraft sehen.
Die Europäische Kommission hat gegen Ende der Verhandlungen einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Die Maßnahmen wären für Stablecoins nicht so streng, was von einigen EU-Regierungen unterstützt wird.
