- ISIS erhielt Zahlungen in Krypto und tauschte sie gegen Bargeld um.
- Alle 189 von Israel gepfändeten Binance-Konten wurden von palästinensischen Unternehmen geführt.
Israels Nationales Büro zur Bekämpfung der Terrorfinanzierung hat in den letzten zwei Jahren fast 200 Binance-Konten sperren lassen und die Kryptowährungen darauf beschlagnahmt. Angeblich standen diese Konten mit ISIS und Hamas in Verbindung.
Das berichtet Reuters unter Berufung auf von den israelischen Behörden veröffentlichte Dokumente. Auf ihrer Website behauptete die Behörde, die Operation diene dazu, „die Aktivitäten von ISIS“ zu vereiteln. Weitere Details wurden nicht genannt.
Was hat ISIS mit Kryptowährungen zu tun?
Die Terrororganisation ISIS entstand in Syrien. Ihre Aktivität erreichte im Jahr 2014 den Höhepunkt. Damals kontrollierte die Gruppe ein Drittel des Territoriums von Syrien und Irak. Seitdem ist sie in den Untergrund gedrängt worden, aber ihre Mitglieder führen weiterhin Anschläge durch.
In einem Bericht aus dem Jahr 2022 erklärte das US-Finanzministerium, ISIS habe finanzielle Unterstützung in Form von Kryptowährungen erhalten und diese auf nicht genannten Handelsplattformen in Bargeld umgetauscht.
Binance streitet alle Anschuldigungen ab
Laut der Website von Binance prüft die Kryptobörse Informationsanfragen von Regulierungsbehörden und Strafverfolgungsbehörden von Fall zu Fall und arbeitet in voller Übereinstimmung mit dem Gesetz.
Im Jahr 2022 berichtete Reuters, dass Binance innerhalb von fünf Jahren Transaktionen in Höhe von mehr als 10 Milliarden US-Dollar von Unternehmen und kriminellen Organisationen abgewickelt hat. Viele der Transaktionen zielten darauf ab, die US-Sanktionen zu umgehen.
Binance bezeichnete die Informationen als ungenau und protestierte dagegen, wie Reuters die Compliance-Mechanismen des Unternehmens darstellt.
Konten im Besitz von Terroristen
Israel hat seit Ende 2021 fast 200 Binance-Konten beschlagnahmt, die alle von palästinensischen Devisenhandelsunternehmen geführt werden. Drei von ihnen werden von den israelischen Behörden als „im Besitz von terroristischen Organisationen“ eingestuft. Angeblich wurden sie von der Hamas für Geldtransfers genutzt. Die Hamas kontrolliert das palästinensische Gebiet des Gazastreifens.
Die drei Unternehmen – Al Mutahadun, Dubai Company und Al Wefaq Co. – haben ihren Sitz in Gaza. Berichten zufolge beschlagnahmte die israelische Behörde Kryptowährungen im Wert von rund 140.000 US-Dollar von Dutzenden von Konten dieser Unternehmen.
Ein Insider erklärte gegenüber Reuters, Al Mutahadun habe nie mit Kryptowährungen gearbeitet und habe keine Verbindung zur Hamas. Es handele sich lediglich um ein „Geldwechselunternehmen“ und die Anschuldigungen seien falsch.
Kürzlich gab die militärische Fraktion der Hamas bekannt, dass sie keine Spenden in Bitcoin mehr annimmt, nachdem ihre Spender zunehmend angefeindet wurden.
Auch US-Behörden ermitteln gegen BInance
Die Kryptobörse, ihr Gründer und CEO Changpeng Zhao sowie der ehemalige Compliance-Chef Samuel Lim wurden kürzlich von der US-Behörde Commodity Futures Trading Commission der Umgehung von US-Gesetzen beschuldigt.