- Im neuen Wirtschaftsbericht des US-Präsidenten werden Kryptowährungen stark kritisiert.
- Die US-Regierung könnte den Krypto-Unternehmen künftig Bankdienstleistungen vorenthalten.
- Neues Zahlungssystem FedNow soll den Blockchain-Projekten eine Alternative bieten.
Im jüngsten Wirtschaftsbericht des US-Präsidenten werden Kryptowährungen heftig kritisiert. Darin wird unter anderem behauptet, dass die Krypto-Branche Probleme für das Steuersystem, die Verbraucher und die Umwelt verursachen kann.
Der Bericht wird jährlich vom Council of Economic Advisers, einem Beratungsorgan des Präsidenten, veröffentlicht. Sein Ziel ist es, die Wirtschaftspolitik und die Prioritäten der US-amerikanischen Regierung zu erläutern. In der diesjährigen Ausgabe, die im März veröffentlicht wurde, ist den Kryptowährungen ein ganzes Kapitel gewidmet.
De-Banking von Krypto-Unternehmen
Der diesjährige Bericht erschien vor dem Hintergrund der zunehmenden Sorgen innerhalb der Branche, dass die US-Regierung den Krypto-Unternehmen Bankdienstleistungen vorenthalten will. Es ist unwahrscheinlich, dass der Ton des Berichts diese Sorgen zerstreuen wird.
Der ehemalige Chef der Aufsichtsbehörde New York State Department of Financial Services (NYDFS), Matthew Homer, sagte gegenüber CoinDesk:
Der Bericht liefert eine vernichtende Anklage gegen den Krypto-Raum und macht die politische Position kristallklar. Die Aufmerksamkeit, die digitalen Vermögenswerten zuteil wird, ist beträchtlich, vor allem wenn man sie mit anderen Bereichen der Finanzdienstleistungen vergleicht, die in den letzten Wochen wohl weitaus mehr Schaden angerichtet haben.
Zweifel am „fundamentalen Wert“ von Kryptowährungen
Der Bericht befasste sich mit mehreren Behauptungen und erklärten Zielen der Krypto-Branche, einschließlich der Verwendung von Kryptowährungen in der Zahlungsinfrastruktur und ihrer Rolle als Zahlungsmittel oder Anlageinstrument. Nach Ansicht der Autoren haben viele Kryptowährungen keinen fundamentalen Wert:
Es wurde argumentiert, dass Kryptowerte andere Vorteile bieten können, wie z. B. die Verbesserung von Zahlungssystemen, die Erhöhung der finanziellen Eingliederung und die Schaffung von Mechanismen für die Verteilung von geistigem Eigentum und finanziellem Wert, die Zwischenhändler umgehen, die sowohl dem Anbieter als auch dem Empfänger Wert entziehen. Ein Blick unter die Haube auf diese Argumente zeigt jedoch ein komplizierteres Bild. Bislang haben Kryptowährungen keinen dieser Vorteile gebracht.
In dem Bericht werden die gescheiterten Krypto-Projekte Terra Luna, FTX, BitConnect und andere als Beispiele dafür angeführt, dass Kleinanleger hohe Verluste erlitten hatten.
Außerdem wurden Fälle von subtilerem Betrug aufgezählt. So änderte beispielsweise die Firma Long Island Iced Tea in 2017 ihren Namen in Long Blockchain. Obwohl sie keine Verbindung zu der Branche hatte, konnte die Firma vom Hype rund um Kryptowährungen profitieren und auf diese Weise ihren Aktienkurs in die Höhe treiben.
„Zentralisiertes Internet“ ist einfacher
Außerdem stellte der Bericht fest, dass es einfacher sei, die Zentralisierung des Internets aufrechtzuerhalten. Die US-Regierung hat allem Anschein nach große Hoffnungen für das neue Echtzeit-Zahlungssystem FedNow. Es soll dieses Jahr gestartet werden und große Vorteile für schwache soziale Gruppen bringen.
Die Autoren glauben, dass solche Zahlungssysteme die Notwendigkeit vom privaten digitalen Geld verringern könnten. Dessen Vorteile würden nach dem Start von FedNow „minimal“ sein.
Den vollen Bericht kann man hier als PDF herunterladen.