- Juniper Research sagt voraus, dass die Verluste durch Online-Betrug in diesem Jahr um 17 % steigen werden.
- Eine neue Masche wird als "Card Hopping" bezeichnet. Dabei bezahlt man Waren mit mehreren gestohlenen Kreditkarten.
Laut dem Digital Trust & Safety Index für das erste Quartal 2023, der von Sift zusammengestellt und auf einer Umfrage unter mehr als 1.000 Verbraucher in den USA basiert, hat der Betrug beim Online-Handel weiter zugenommen.
16 % der Befragten zu, Zahlungsbetrug begangen zu haben oder jemanden zu kennen, der es getan hat, erfuhr CryptoMonday aus einer Pressemitteilung. Ungefähr ebenso viele Verbraucher haben schon einmal Gelegenheit gehabt, online einen Zahlungsbetrug zu begehen.
Fintech ist stark von Betrug betroffen
Juniper Research prognostiziert, dass die Verluste durch Betrug im Online-Zahlungsverkehr in diesem Jahr um 17 % steigen und bis Ende des Jahres 48 Milliarden US-Dollar erreichen werden. Betrugsangriffe in der Fintech-Branche werden zwischen 2021 und 2022 um 13 % zunehmen, wie Daten von Sift zeigen.
In diesem Bereich stiegen die Betrugsfälle, die Buy Now, Pay Later (BNPL) betrafen – also Händler, die online auf Raten verkaufen – um beeindruckende 211 %. Der Betrug bei Kryptobörsen stieg um 45 %. Anbieter von digitalen Dienstleistungen und Waren verzeichneten einen Anstieg von Betrugsfällen von 27 %.
Neuer Trend: Card Hopping
Beim Card Hopping bezahlen die Betrüger für Waren und Dienstleistungen mit einer Reihe verschiedener Kreditkarten, die alle gestohlen wurden. Während einige wenige Einkäufe mit hohem Wert mit einer einzigen Karte verdächtig erscheinen können, werden beim Card Hopping die Beträge auf mehrere Karten verteilt, so dass sie in keinem Zusammenhang zueinander stehen und der Anbieter sie genehmigt.
Demokratisierung des Betrugs
Es war noch nie so einfach, gestohlene Kreditkartendaten zu verkaufen und zu kaufen, schreiben die Experten. Erfahrene Betrüger rekrutieren Kunden über schnell wachsende soziale Medien wie TikTok und Mesaging-Dienste wie Telegram. Sie waren in der Lage, ihre Aktivitäten und Netzwerke in einem neuen Modell zu skalieren, das von der Ausweitung des Betrugs profitiert.
Dieses Modell wird im Bericht als „Fraud-as-a-Service“ bezeichnet. Dabei nehmen die Kriminellen Bestellungen online auf, für die sie mit Kreditkartendaten bezahlen, deren Daten sie durch Phishing, Hacking oder Malware stehlen. Die Waren und Dienstleistungen werden mit einem großen Rabatt weiterverkauft, zum Beispiel zum halben Preis.
Jane Lee, Trust and Safety Architect bei Sift, sagte dazu:
Da Online-Betrug immer mehr in die alltägliche Internet-Kultur einsickert, sind Vertrauens- und Sicherheitsvorkehrungen zum entscheidenden Faktor für den Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen geworden. Jetzt ist es an der Zeit, dass Unternehmen die richtige Technologie einsetzen und eine digitale Vertrauens- und Sicherheitsstrategie implementieren, um Zahlungsbetrug erfolgreich zu stoppen und gleichzeitig das Wachstum mit jeder Transaktion zu fördern.