- Die Anleiherenditen sind auf den höchsten Stand seit über drei Jahrzehnten gesunken.
- Das könnte Auswirkungen auf alle Krypto-Preise haben.
Überall auf der Welt sind die kurzfristigen Anleiherenditen in den letzten Monaten stark angestiegen. Das stellt ein Risiko sowohl für den Aktien- als auch für den Kryptomarkt dar.
Dieser Anstieg und die daraus resultierende Inversion der Renditekurve ist der wichtigste Grund, warum der Bitcoin (BTC) es bisher nicht geschafft hat, sich über den wichtigen Widerstand bei 25.000 US-Dollar zu bewegen. Es erklärt auch, warum die Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 an Fahrt verloren haben.
Inversion der Renditekurve
Der Anleihemarkt sendet eine wichtige Warnung aus, die die Performance von Kryptowährungen und anderen Finanzanlagen bedroht. In den Vereinigten Staaten liegt die Rendite der 1-Jahres-Treasury-Note bei 5,06 % und die der 2-Jahres-Note bei 4,88 %. Analysten erwarten, dass letztere bald auf 5 % steigen wird. Andererseits liegen die Renditen längerfristiger Anleihen wie der 30-jährigen-Note unter 4 %.
Das bedeutet, dass die Renditekurve auf den niedrigsten Stand seit den 1980er Jahren zurückgegangen ist. Das hat vor allem zwei Auswirkungen. Erstens signalisiert die Umkehrung der Renditekurve, dass es in den kommenden Monaten mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Rezession kommt.
Historisch gesehen sind alle Umkehrungen vor einer größeren Rezession eingetreten. In den meisten Fällen neigen Aktien und Kryptowährungen dazu, während einer Rezession schlechter abzuschneiden. Sie werden sich erst dann wieder erholen, wenn die Fed und andere Zentralbanken mit Zinssenkungen und quantitativer Lockerung eingreifen.
Die andere wichtige Auswirkung ist die sogenannte Sektorrotation, bei der Anleger ihr Vermögen von risikoreichen Anlagen in weniger risikoreiche umschichten. In diesem Fall verlagern die Anleger ihr Vermögen von riskanten Kryptowährungen und Aktien in Anleihen. Außerdem wirft eine Investition in eine 2-jährige Anleihe eine Rendite von fast 5 % ab, was insbesondere für große institutionelle Fonds beachtlich ist.
US-Notenbank wird Zinsen weiter anheben
Leider gehen Analysten davon aus, dass die US-Zinssätze in den kommenden Monaten weiter ansteigen werden. Grund dafür sind die jüngsten Wirtschaftszahlen aus den Vereinigten Staaten. So lag beispielsweise der PCE-Wert, das bevorzugte Inflationsinstrument der Fed, in den letzten Monaten weiterhin über 5 %. Auch die Gesamt- und die Kerninflation liegen auf einem hohen Niveau, während die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit 53 Jahren gesunken ist.
In getrennten Erklärungen am Mittwoch sagten die Fed-Vertreter Loretta Mester und Neel Kashkari, dass die Fed bei ihren Zinserhöhungen nicht nachlassen sollte. Sie plädieren für eine Anhebung um 0,50 % im März. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass die beiden keine stimmberechtigten Mitglieder von FOMC (Federal Open Market Committee) sind. Dieses Komitee trifft die eigentlichen Entscheidungen über Zinsanhebungen bzw. -senkungen. Analysten haben eine Erhöhung von 0,25 % im März, Mai und Juni in Aussicht gestellt.
Die Auswirkungen auf die Preise von Bitcoin und anderen Kryptowährungen könnten verheerend sein. Erst im Februar war die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung bis auf 25.200 US-Dollar gestiegen, aber im März könnte BTC erneut auf den Preis von 20.000 US-Dollar fallen. Aber die technischen Daten sorgen für ein Schimmer Hoffnung: Auf dem Chart hat BTC eine umgekehrtes Kopf-Schulter-Formation gebildet.