- Hamilton plädierte dafür, in Großbritannien vor Gericht gestellt zu werden, da er in den USA keinen Betrug begangen hat.
- Mitangeklagter vermeidet Auslieferung aus Gründen der Menschenrechte
Der britische Staatsbürger Christopher Hamilton, dem Drahtbetrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Schneeballsystem OneCoin vorgeworfen wird, hat heute seinen Antrag auf Vermeidung der Auslieferung an die USA verloren, berichtet die Website Law360.
Hamilton plädierte darauf, in Großbritannien vor Gericht gestellt zu werden, da er den Betrug nicht in den USA begangen habe. Sein Plädoyer wurde vom britischen Bezirksrichter Nicholas Rimmer abgelehnt, der schrieb:
Wo auch immer die Opfer ansässig sind, liegt es in ihrem Interesse, dass die beteiligten Täter strafrechtlich verfolgt werden, und nicht, dass sie nicht verfolgt werden. Dieser Faktor spricht für eine Auslieferung.
Endgültige Entscheidung liegt beim Außenministerium
Falls Hamilton beschließt, Berufung einzulegen, könnte die Auslieferung nochmal verschoben werden. Die endgültige Entscheidung wird vom Außenminister getroffen.
Der Antrag des Mitangeklagten Robert McDonald, sich der Auslieferung zu entziehen, wurde nicht abgelehnt. Das liegt daran, dass er sich als Einziger um seine kranke Frau kümmern kann. Darüber hinaus stellte der Richter fest, dass es für McDonald ein akutes Suizidrisiko gibt und eine Auslieferung daher nicht möglich ist, so der Bericht von Law360.
Außerdem soll es keine offensichtlichen Beweise dafür geben, dass MacDonald irgendetwas Materielles beim dem Betrug gewinnen konnte.
McDonald und Hamilton haben 105 Millionen US-Dollar gewaschen
Angeblich haben McDonald und Hamilton zusammen 105 Millionen US-Dollar aus dem weltweiten OneCoin-Betrug gewaschen. OneCoin war einst eine unter unerfahrenen Krypto-Anlegern begehrte Kryptowährung, die sich aber als Pyramidenspiel entpuppte. An der Spitze der Pyramide stand die Deutsch-Bulgarin Ruja Ignatova, die inzwischen auf der FBI-Liste der meistgesuchten Verbrecher steht. Der Gesamtschaden durch den Betrug beläuft sich schätzungsweise auf 4 Milliarden US-Dollar.
Millionen wurden auf Konten des Unternehmens Viola Asset Management überwiesen, das von Hamilton kontrolliert wurde. Damit wurde auch das Gesuch der USA für Auslieferung rechtfertigt. McDonald war der Compliance-Beauftragte von Viola.