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120 Millionen USDC-Coins auf Solend blockiert, Nutzer stimmen über die Entscheidung ab

Daniela Kirova
Daniela Kirova
Daniela Kirova
Autor*in:
Daniela Kirova
Autorin
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.
20. Juni 2022
  • Nutzer können ihre USDC-Coins vom DeFi-Protokoll Solend nicht mehr abheben.
  • Einem Krypto-Wal mit mehr als 100 Millionen US-Dollar droht eine Liquidation.
  • Nutzer werden per Abstimmung entscheiden, was als Nächstes geschehen soll.

Mehrere Flash-Abstimmungen auf dem Solana DeFi-Protokoll Solend finden statt, weil normale Nutzer keine USDC-Coins mehr abheben können, wie einer der Gründer des Protokolls in einem Blogpost schreibt.

Die Wähler sollen darüber entscheiden, ob die Betreiber der DeFi-Plattform „Notfallbefugnisse“ für die Kontrolle über das größte Konto auf der Plattform übernehmen. Der größte „Krypto-Wal“ der Plattform hält eine Position im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar, wobei er Stablecoins USDC bzw. USDT geliehen und SOL-Token als Sicherheit hinterlassen hat. Sollte der Preis von Solana unter 22,30 US-Dollar fallen, droht eine potenziell katastrophale Liquidation.

In Anbetracht der fallenden Preise auf dem Kryptomarkt haben die Betreiber der Plattform mehrmals versucht, den Wal zu kontaktieren, aber ohne Erfolg, heißt es in dem Blogpost. Daraufhin wurden mehrere Abstimmung eingeleitet.

Rooter, ein pseudonymer Mitbegründer von Solend, schrieb:

Wir sind uns bewusst, dass eine Abstimmungszeit von einem Tag immer noch zu kurz ist, aber wir müssen schnell handeln, um das systemische Risiko und die Tatsache, dass normale Nutzer keine USDC abheben können, anzugehen. USDC im Wert von 120 Millionen US-Dollar stecken im Protokoll fest… wir bitten unsere Community, sich in den nächsten Tagen aktiv an der Governance zu beteiligen. Die Abstimmungszeit wird in einem zukünftigen Vorschlag wieder aufgegriffen werden.

Wal hat fast den gesamten SOL-Pool hinterlegt

Der Krypto-Wal, der im Mittelpunkt der Krise steht, hat 88 % aller USDC-Coins geliehen und dafür die nativen Token von Solana deponiert, sie machen im Moment 95 % des gesamten SOL-Pools von Solend aus. Durch den starken Preisverfall von SOL war der größte Einzelnutzer von Solend nur um Haaresbreite von einem gewaltigen Margenausgleich entfernt.

SOL wurde zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts für 34,50 US-Dollar gehandelt. Wenn der Kurs auf 22,30 US-Dollar fällt, kann die Position des Wals automatisch für ein Fünftel des Wertes liquidiert werden.

Diese riesige Liquidation würde nicht nur Probleme für Solend bringen, sondern die gesamte Blockchain von Solana überlasten, wie es schon in der Vergangenheit der Fall war, schreibt Rooter in seinem Blogpost. Daher haben die Mitglieder dafür gestimmt, die Kontrolle über die Wallet zu übernehmen und die Liquidation nahtloser über den OTC-Markt abzuwickeln.

Die Gegenreaktion

Die Abstimmung löste auf Krypto-Twitter massive Kritik aus. Experten behaupteten sogar, es sei illegal. Ein konkurrierender Kreditgeber auf Ethereum-Basis nannte es „eine Anklage gegen DeFi auf Solana“.

All das zwang das Protokoll, die Entscheidung zu revidieren und eine neue Abstimmung zu starte. Es soll vorerst keine Kontrolle über die Wallet des Wals übernommen werden, auch wenn er nach wie vor nicht in Kontakt tritt. Aber zumindest hat sich der Preis von SOL etwas erholt, was den dringend benötigten Spielraum eröffnet.

Die neue Abstimmung erfordert ein Quorum von 1 %, was schwer zu erreichen ist, da andere Großinvestoren und Wale zögern, den Ausschlag zu geben.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Autorin
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.