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Kosovo geht gegen Schürfer vor und beschlagnahmt Mining-Anlagen

Walter Akolo
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Walter Akolo
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11. Januar 2022

Im Kosovo wurden am Wochenende mehrere Anlagen für Krypto-Mining von der Polizei beschlagnahmt. Eine Person wurde verhaftet. Zuvor ist es in dem zu einer Energiekrise gekommen, für die Schürfer verantwortlich gemacht werden.

Das Mining von Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin oder Ethereum verbraucht jede Menge Strom. Bei diesem Prozess müssen stundenlang komplexe Rechengleichungen gelöst werden, um Kryptowährungen zu erzeugen.

Letzte Woche hatte die Regierung von Kosovo genug davon. Sie verhängte ein Verbot für Krypto-Mining, um den Stromverbrauch im Land zu senken.

Dieser Schritt löste einen Konflikt zwischen der Regierung und dem angespannten Gebiet mit serbischer Bevölkerung aus, in dem seit dem Ende des Krieges von 1998-1999 Strom so gut wie kostenlos ist.

Bei dieser Aktion hat die Polizei eine Person verhaftet und „etwa 272 verschiedene Mining-Geräte sichergestellt, die für die Herstellung von Bitcoin verwendet werden“. Das folgt aus einer Erklärung der kosovarischen Polizei.

Der ethnische Konflikt spielt eine Rolle

In einem Facebook-Posting erklärte Hekuran Murati, der Finanzminister des Kosovo, dass die beschlagnahmten Mining-Anlagen genug Energie verbrauchen, um mindestens 500 Haushalte in einem Monat mit Strom zu versorgen. Die Schürfer verbrauchten dabei angeblich Strom im Wert von 68.000 bis 136.000 US-Dollar.

Empört rief Murati aus, das sei inakzeptabel. „Wir können nicht zulassen, dass sich einige auf Kosten der Steuerzahler illegal bereichern.“ Seit dem Ende des Krieges zwischen albanischen Aufständischen und den serbischen Streitkräften im Jahr 1999 haben ethnische Serben in vier nördlichen Gemeinden des Kosovo sehr wenig für Strom bezahlt. Aber angeblich verbraucht diese Region jedes Jahr Strom im Wert von fast 14 Millionen US-Dollar.

Das Energieproblem im Kosovo ist so gravierend, dass zwei der wichtigsten Kraftwerke des Landes abgeschaltet wurden. Das veranlasste die Regierung dazu, den Stromverbrauch zu reduzieren.

Verhaftung von Krypto-Schürfer als „Notmaßnahme“

Anfang der Woche beschlagnahmte die Polizei im Kosovo bei zwei Einsätzen in den mehrheitlich albanischen Gebieten mindestens 70 Geräte zum Schürfen von Kryptowährungen.

Der kosovarische Wirtschaftsminister sagte, dass das Vorgehen gegen Mining-Aktivitäten nicht aufhören wird. Er bezeichnete es als „Notmaßnahme“ aufgrund der anhaltenden Energiekrise im Land.

Aber nicht alle unterstützen diese Entscheidung. Rechtsexperten haben sich zu Wort gemeldet und das Verbot von Krypto-Mining als illegal verurteilt. Denn in dem Land gibt es kein Gesetz, dass Krypto-Aktivitäten regeln oder verbieten würde. Sie stellten auch die Arbeit der Polizei in dieser Angelegenheit in Frage.

Im Oktober letzten Jahres sollte ein Gesetzentwurf für Kryptowährungen ausgearbeitet worden sein. Das Parlament plante, ihn bis Ende 2021 zu verabschieden. Aber dazu kam es noch nicht und auch die Diskussionen zu diesem Thema sind noch lange nicht zu Ende.