Das an der NASDAQ notierte Unternehmen Customers Bancorp ist die Muttergesellschaft der US-Bank Customers Bank, die früher hauptsächlich im Bundesstaat Pennsylvania tätig war. Sie hat das Potenzial der Krypto-Branche erkannt und will nun ihre Dienste vielen großen Unternehmen sowie Großinvestoren anbieten, die ihr Geld mit digitalen Vermögenswerten verdienen.
Customers Bancorp hat ein siebenköpfiges Team an Bord geholt, das die Bank dabei unterstützen soll, die Bedürfnisse der Kunden aus dem Bereich der digitalen Vermögenswerte zu erfüllen. Und es gibt zurzeit noch wenige konventionelle Banken, die so etwas machen.
Das neue Team umfasst Fachleute aus verschiedenen Bereichen des Bankwesens, darunter Compliance und Geschäftsentwicklung. Die meisten kommen dabei von Silvergate Capital. Es war eines der ersten Finanzinstitute in Kalifornien, das traditionelle Finanzdienstleistungen an Unternehmen gebracht haben, die sich hauptsächlich mit Kryptowährungen beschäftigen.
Der Geschäftsführer der Bank heißt Sam Sidhu. Er erklärte kürzlich:
Unsere Bank soll eines der Top-Finanzinstitute zu werden, das kommerzielle Institutionen für Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte bedient. Wir verstehen alle Anforderungen, Fallstricke und die Möglichkeiten für Krypto-Kunden.
Sidhu sagte weiter, dass das Institut „über die Technologie und Agilität verfügt, um die Bedürfnisse der Kunden mit ihren Anforderungen im gesamten Krypto-Ökosystem zu skalieren, nicht nur in einem oder zwei Aspekten ihres Geschäfts.“
Eigener digitaler Token für Geldtransfers
Customers Bank hat noch im letzten Jahr eigene Krypto-Produkte entwickelt. Es handelt sich dabei um den digitalen Zahlungsdienst (für Fiat-Währugnen) TassatPay sowie den CBIT-Token (Customers Bank Instant Token). Auch einige andere große Banken haben ähnliche Produkte, so zum Beispiel die JPMorgan Chase. Solche Token sind nicht auf Kryptobörsen erhältlich und dienen den internen Geldtransfers. Mit deren Hilfe können die Kunden der Bank digitale Zahlungen in Sekundenschnelle durchführen.
In einer Mitteilung der Bank heißt es, dass sie in ihrem Gewinnbericht für das dritte Quartal des vergangenen Jahres ein zinsloses Einlagenwachstum von fast 1,5 Milliarden US-Dollar aus dem Kryptogeschäft erzielt hat. Nicht nur das zeigt, dass das Geschäft gut läuft. Allein in den letzten 4 Monaten hat sich der Wert der CUBI-Aktie mehr als verdoppelt – von etwa 32 Euro im September auf 64,50 Euro heute.
Die Customers Bank mit Sitz in West Reading ist in das Krypto-Geschäft eingestiegen, nachdem Sidhu und Christopher Smalley (Leiter des digitalen Bankwesens der Customers Bank) ein Angebot an Robb Layfield von Silvergate unterbreitet hatten. Seit einigen Tagen ist er nun offiziell als Geschäftsführer der Digital Assets Group der Bank tätig.
Layfield gibt zu, dass er mehr über Customers Bancorp recherchiert hat, bevor er den Schritt von einer Bank gewagt, die in der Krypto-Branche bereits etabliert war.
Einstieg in die Krypto-Branche als Teil der Modernisierung
Die Customers Bank schloss in der Vergangenheit ihre Einzelhandelsfilialen, um einen anderen Expansionskurs einzuschlagen. Im Zuge dessen eröffnete sie vor neun Jahren ein Büro für Geschäfts- und Privatkunden in Manhattan. Im vergangenen Jahr hat die Bank Finanzzentren in mehreren weiteren US-Bundesstaaten eröffnet.
Das Unternehmen führte auch neue Kreditsparten ein, zum Beispiel eine Gruppe für Finanzinstitute, Immobilien- und Fondsfinanzierung. Und eine Gruppe für digitale Vermögenswerte, die auf Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum ausgerichtet ist.
Im vergangenen Jahr kündigte die Bank an, dass sie sich durch ein Rebranding des Instituts einen modernen und technologieorientierten Ansatz zulegen will.