Argentinien hat eine abrupte Kehrtwende gegenüber einer früheren Haltung der lokalen Behörden vollzogen. Die Regierung hat beschlossen, eine Steuer auf Kredite und Schulden bei Transaktionen mit Kryptowährungen zu erheben. Die Maßnahme wurde am 17. November veröffentlicht und trat noch am selben Tag in Kraft.
Die Lokalzeitung Buenos Aires Times berichtete über die neue Verordnung. Das argentinische Kabinett machte dazu eine Erklärung:
Die vorgesehenen Steuerbefreiungen gelten nicht in den Fällen, in denen die Geldbewegungen mit dem Kauf, dem Verkauf, dem Austausch, der Vermittlung und/oder einer anderen Transaktion mit digitalen Vermögenswerten, Kryptowährungen, digitalen Coins oder ähnlichen Instrumenten verbunden sind.
Krypto-Transaktionen waren bisher von der Steuer ausgenommen, die in dem Land sonst bei Guthaben und Schulden auf Bankkonten sowie andere Transaktionen anfällt. Diese Transaktionen wurden laut Sebastian Dominguez (von der argentinischen Steuerberatungsfirma SDC Asesores Tributarios) wie Bargeldtransfers behandelt.
Krypto-Steuer wird bis zu 0,6 % betragen
Die jüngste Entwicklung erlegt den argentinischen Krypto-Nutzern eine weitere Abgabe auf. Im Jahr 2017 wurde das Steuergesetzbuch des Landes reformiert, wodurch die Einkommenssteuer auf Kapitalgewinne aus Transaktionen mit Kryptowährungen ausgedehnt wurde.
Anfang November wurde berichtet, dass eine wachsende Zahl von Ländern ein Auge auf Lateinamerika geworfen hat. Zu diesen Ländern gehörten insbesondere Argentinien und Paraguay, die auf der Suche nach neuen Standorten für das Mining von Bitcoin (BTC) und Altcoins sind.
Die Universität Cambridge hat Daten veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass auf Argentinien im letzten Sommer nur 0,05 % der weltweiten Bitcoin-Hashrate entfielen. Es muss sich erst noch herausstellen, ob die überarbeitete Steuerpolitik Argentiniens negative Auswirkungen auf die Attraktivität des Landes für große Branchenakteure haben wird.