Die Regierung von El Salvador ist erneut wegen der Bitcoin-App und Wallet Chivo in die Kritik geraten. Das geschah wegen der Funktion der Crypto App, die Preisanzeige von Bitcoin für eine Minute einzufrieren. Diese Funktion wurde wohl für Spekulationen ausgenutzt. Nun ist sie deaktiviert.
Im offiziellen Twitter-Account von Chivo wurde dazu erklärt:
Wir mussten vorübergehend die Option deaktivieren, die Bitcoin-Preise für eine Minute einzufrieren. Leider haben viele unserer Nutzer diese Option für Scalping genutzt.
Unternehmen erklärte dann weiter, dass einige Nutzer die Diskrepanzen zwischen den eingefrorenen Kursen in der App und den Echtzeitkursen auf anderen Kryptobörsen ausgenutzt hätten. Danach konnte man sehen, ob die Bitcoin-Preise steigen oder fallen und entsprechend handeln. Das wird auch als „Scalping“ bezeichnet.
Die Betreiber von Chivo sind der Ansicht, dass Handeln auf so eine Art und Weise Betrug ist. Sie erklärten, dass man auf das Problem reagieren wird. In Zukunft wird es diese Funktion wohl nicht mehr geben. Stattdessen werden die Preise nur noch in Echtzeit angezeigt, es wird kein Einfrieren der Kurse mehr geben.
Im Twitter-Account von Chivo schrieb man dazu:
Während der Änderung wird die Option, den Kurs zum Zeitpunkt der Umrechnung zu sehen, weiterhin deaktiviert sein.
Die Betreiber behaupten, dass die Scalper Betrug begangen hätten. Aber auch das diejenigen Personen nichts Illegales getan hätten. Ihr Verhalten sei vollkommen legal.
Nicht alle sind damit einverstanden
Viele Twitter-Nutzer stellten die Betrugsvorwürfe in Frage. Ein Nutzer schrieb dazu:
Wo im Bitcoin-Gesetz vom 7. September steht, dass „Scalping“ betrügerisch oder kriminell ist? Das ist sehr schlecht.
Krypto-Händler auf Reddit mischten sich ebenfalls in das Gespräch ein und teilten ihre Gedanken über die Fähigkeit der App, den Bitcoin-Preis einzufrieren. Ein Nutzer schrieb:
Wenn es die Möglichkeit gibt, den Bitcoin-Preis in der App einzufrieren – natürlich werden die Leute das nutzen, um Geld zu verdienen.
Unterdessen berichtete die Nachrichtenagentur EFE, dass 15 ihrer Anfragen zur Informationsfreiheit bei der Entwicklungsbank von El Salvador abgelehnt wurden. Die Nachrichtenagentur hatte Bandesal gebeten, Daten zu Bitcoin-Geschäften offenzulegen, die über einen vom Parlament genehmigten Fonds abgewickelt wurden. Der Fonds wurde für den Umtausch zwischen den beiden Formen der gesetzlichen Zahlungsmittel (BTC und USD) verwendet.
Vor einem Monat beschwerte sich Garth Kiser aus Illinois bei der Nachrichtenagentur AP über seine frustrierenden Erfahrungen mit Chivo. Er argumentierte, dass „es nicht Bitcoin ist, das nicht funktioniert. Es ist die App.“