Vor mehr als 14 Jahren hat John Paulson die Immobilienblase geshortet, gegen sie gewettet und sich und anderen Anlegern im Jahr 2008 ein ordentliches Vermögen von 20 Milliarden Dollar beschert. Es ist daher nur logisch, dass jeder in der Branche neugierig auf seinen nächsten großen Handel ist.
Das wird mit Sicherheit keine Kryptowährung sein.
Der mittlerweile 65 Jahre alte Paulson hält Kryptowährungen für eine Blase, die sich „letztendlich als wertlos erweisen wird.“ Sein Rat für jeden, der in eine der heißesten Investitionen dieser Ära zu investieren gedenkt, lautet: Tun Sie es nicht. In einem kürzlich geführten Interview mit Bloomberg würde Paulson niemandem empfehlen, in Kryptowährungen zu investieren. Man soll stattdessen auf Gold setzen.
Probleme mit Kryptowährungen
Paulson steht Kryptowährungen misstrauisch gegenüber und bezeichnet sie als „ein begrenztes Angebot an Nichts“. Seiner Meinung nach liegt der Wert von Kryptowährungen in ihrer begrenzten Menge und der Tatsache, dass es mehr Nachfrage als Angebot gibt. Wenn also die Nachfrage sinkt, werden sich die Coins letztlich als wertlos erweisen.
Stattdessen empfiehlt er, in Gold zu investieren. Die Anleger sollten nicht zögern, es zu kaufen, selbst beim derzeitigen Preis von etwa 1.700 $ pro Unze. Paulson, der von einigen als „Goldfan“ bezeichnet wird, ist festen Überzeugung, dass die begrenzte Menge an investierbarem Gold auf dem Markt es zur logischsten Anlage macht.
Warum ausgerechnet Gold?
Einige Anleger werden Paulsons harscher Kritik an digitalen Vermögenswerten natürlich nicht zustimmen. Ihr erster Anhaltspunkt wäre die Tatsache, dass sie in den letzten Jahren eine deutlich bessere Performance als Gold erzielt haben.
Paulson ist in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten und musste einen großen Teil des Geldes seiner Anleger zurückgeben und seine Hedgefonds-Firma in eine private Investmentfirma umwandeln. Wall Street Journal meldete im März 2020, dass Paulson zu den „Investmentstars“ gehört, die angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der Hedgefonds-Branche Milliarden von Anlegergeldern zurückgeben mussten.
Dennoch ist Paulson unglaublich optimistisch gegenüber Gold. Er hält es für eine hervorragende Investition. Und warum? Weil das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage zwischen der Gesamtmenge des investierbaren Goldes und der Gesamtmenge der Finanzanlagen den Goldpreis immer in die Höhe treiben wird. Das sei der Grund dafür, dass Gold oft „parabolisch“ steige und dass es immer eine begrenzte Menge geben werde.
Paulson argumentiert, dass digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen aus Anlageperspektive eine zu riskante Investition sind. Sie haben ein unbegrenztes Abwärtspotenzial und sind – unter Verweis auf Beispiele wie Bitcoin – zu volatil, um sie zu shorten.