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Turcoin-Gründer nach Betrugsverdacht im Gefängnis
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Turcoin-Gründer nach Betrugsverdacht im Gefängnis

Marius Kramer
Marius Kramer
25. Januar 2023
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Zwei Gründungsmitglieder des Turcoin, der selbsternannten nationalen türkischen Kryptowährung, wurden verhaftet. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass es sich bei Projekt lediglich um eine Betrugsmasche handelt.

Im vergangenen Jahr wurde der Turcoin eingeführt, dahinter steht das Unternehmen Hipper, geführt von Sadun Kaya und Muhammed Satiroğlu. Unterstützt wurden sie unter anderem von türkischen Politikern, die den Wunsch nach einer nationalen Kryptowährung äußerten.

Skepsis zu den Geschäftsgebahren von Hipper war bereits im Oktober 2017 angebracht, als Luxusautos an frühe Investoren verschenkt wurden, außerdem fand eine kostspielige Gala statt, zu der auch einige türkische Prominente eingeladen wurden. Einem frühen Investor zufolge wurden tatsächlich Fahrzeuge verschenkt – einige wurden aber auch nur ausgestellt, um potentielle Investoren zu gewinnen.

Betrugsvermutung festigte sich im Juni

Anfang Juni stoppte das Unternehmen die Auszahlung von Boni, nur zwei Wochen später wurde deutlich, dass es sich beim Turcoin lediglich um ein sogenanntes Ponzi-Schema handelte.

Die nach dem Italiener Carles Ponzi benannte Betrugsmasche ist in der aktuellen Zeit vor allem durch Bernhard Madoff bekannt: Ein Anbieter lockt mit hohen Renditen, die auch durch die Finanzunterlagen bestätigt wird. Tatsächlich lagert der Betrüger die Beträge lediglich auf einem Konto und gibt einen Teil dessen für einen ausufernden Lebensstil aus. Anleger genießen hohe Renditen und bekommen ihr Geld auf Wunsch auch ausgezahlt – finanziert durch die Investments anderer. Dieses System funktioniert allerdings nur so lange wie ausreichend Geld in das System hineinfließt.

So soll es auch bei Kaya und Satiroğlu gelaufen sein. Kaya soll mit 100 Millionen türkischer Lira außer Landes geflohen sein und war nicht erreichbar. Satiroğlu seinerseits betonte, er sei unschuldig und legte Klage gegen seinen Geschäftspartner ein, dass alle Gelder in Kayas zypriotisches Unternehmen geflossen seien.

Derzeit sitzen beide im Gefängnis und warten auf ihre Verhandlung. Der Turcoin konnte sich derweil nie aus offizielle türkische Kryptowährung durchsetzen, da sie laut der staatlichen Organisation „nicht für Muslime geeignet“ sei – unter anderem aufgrund des spekulativen Wertes der Währung.

[Bild: deepspace/Shutterstock]

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