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Ethereums bevorstehende Eiszeit
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Ethereums bevorstehende Eiszeit

Marius Kramer
Marius Kramer
25. Januar 2023
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In diesem Artikel wollen wir uns der bevorstehenden Eiszeit in Ethereum widmen, doch was meinen wir damit genau? Wenn wir von Eiszeit sprechen, reden wir von dem Update Casper, auf welches Ethereum bald wechseln möchte. Doch bevor wir zu Casper kommen, werfen wir erst einmal einen Blick in die Vergangenheit:

post-Byzantium

Ab Block 4.370.000 (16. Oktober 2017) galten neue Regeln, dort fand die “Byzantium”-getaufte Hard-Fork statt, zu den größten Veränderungen für das Ökosystem gehörten:

  • die Reduzierung der Block-Belohnung von 5 auf 3 ETH pro gefundenem Block (EIP649)
  • Die bevorstehende “Eiszeit” (IceAge) wird um 1 Jahr verschoben
  • berücksichtigt nun Onkel in der Berechnung der Mining Schwierigkeit
  • implementiert Grundlagen für z-Snarks (EIP196 & EIP197)
  • besseres Error Handling dank Revert-OpCode (EIP140)

Eiszeit? Difficulty-Bomb?

Auf die Miner in Ethereum kommt langsam aber beständig mit jedem neuen Block das voraussichtliche Ende in Sicht, denn ein bereits lang ausgerufener und implementierter Plan ist der Wechsel von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake. Dies bedeutet die bisher größte Veränderung in Ethereum, denn hat das Netzwerk vorher seine Sicherheit von den Minern bezogen, welche ihre Rechenleistung zur Verfügung stellten, wären fortan diejenigen die die meisten Ether halten diejenigen, welche dies tun.

Damit dieser Wechsel auch geschieht musste ein Anreiz geschaffen werden, dies wurde getan durch das Byzantium-Update, dies stellt sicher das sobald Casper da ist, die Schwierigkeit des Minings exponentiell steigen wird. Dies macht es für Miner unmöglich mitzuhalten was die Schwierigkeit des Minings betrifft. Die direkte Folge wird sein, dass die Zeiten zwischen den Blöcken zunimmt, da es schwieriger wird eine gültige Lösung zu finden und letztendlich kommt die Blockchain (welche nach einem potentiellen Fork weiter Proof-of-Work nutzt) langsam zum erliegen bzw. “friert” ein. Daher auch der Name Eiszeit.

Balkengraph mit durchschnittlichen Blockzeiten der Ethereum Blockchain in Sekunden, hervor sticht die Blockzeiten von Mai bis Oktober aufgrund der eintretenden Eiszeit, welche durch das Byzantium-Update rausgeschoben wurde
Diese Änderung war zwar für Ende 2017 vorgesehen. Sie begann auch bereits, wurde dann jedoch weiter nach hinten verschoben, da das Casper-Update noch nicht bereit ist.

Ein Graph mit einer Skale von 0 bis 3500 Terra-Hash pro Sekunde, es wird die Schwierigkeit pro Ethereum Block gezeigt. Diese Stieg über 80% der Zeit kaum aus retroperspektive, wuchs dann aber ab April 2017 exponentiell auf bis 3000 TH/s an, um dann abrupt auf die Hälfte abzufallen. Nach zwei Monaten auf diesem Level, setzt das exponentielle Wachstum erneut an und hat nun (Stand März 2018) das vorige Level bereits überschritten.

Der Effekt der Eiszeit lässt sich gut am obigen Graphen erkennen. Wann Casper nun letztendlich kommt, steht nicht fest, aber ab dann werden neue Zeiten anbrechen für alle Miner.

Was passiert mit Casper?

Das ist schwierig zu sagen, aufgrund der einsetzenden Eiszeit ist davon auszugehen, dass viele zeitnah den Wechsel vornehmen werden, je nachdem welche Rolle sie im Ökosystem einnehmen. Die Miner allerdings gehören zu genau der Gruppe die sich positionieren müssen, sie betrifft der Wechsel auf Proof-of-Stake am stärksten. Hat vorher noch gezählt, wieviel Rechenleistung sie angehäuft haben, zählt ab dem Zeitpunkt der Hardfork nur noch wieviel ihrer geschürften Ether sie nicht verkauft haben, um ihre Kosten zu decken. Ein Miner in Antizipation des Hardforks und mit der Meinung, dass PoS in jedem Fall wie angekündigt durchgeführt werden wird, würde gut daran tun sich bereits vor dem HardFork eventuell seiner Rechenleistung zu entledigen (bevor es alle anderen tun) und stattdessen sich Ether zuzulegen um seine Position nach dem Fork zu stärken. Denn es wäre anzunehmen das die Bedeutung von Ether zunimmt, sie übernimmt eine Funktion die vorher durch Mining abgedeckt wurde, es wäre anzunehmen das die Nachfrage steigt.

[Titelbild: Azamat Alibayev/Shutterstock.com]

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