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Die katastrophale Reise vom ersten Krypto-Kreuzfahrtschiff
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Die katastrophale Reise vom ersten Krypto-Kreuzfahrtschiff

Ruby Layram
Ruby Layram
25. Januar 2023
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Guardian veröffentlichte kürzlich einen Bericht über das erste Krypto-Kreuzfahrtschiff der Welt Satoshi. Es ist eine Geschichte über Krypto-Enthusiasmus, der in einer Katastrophe endete. Vielleicht sagt sie auch etwas über das Schicksal anderer Krypto-„Utopien“ voraus, von denen Enthusiasten auf der ganzen Welt träumen.

Der Anfang

Die Geschichte begann im Jahr 2010. Damals schlug der ehemalige Google-Ingenieur Patri Friedman eine utopische Zukunft für die Menschheit vor. In seiner Vision wollte Friedman die Lebensweise der Menschen verändern, indem er das Leben an Land und alle bestehenden Annahmen über die Natur der Gesellschaft aufgab. Friedmans Idee war es, eine neue Stadt in der Mitte des Ozeans zu gründen.

Hinter dieser als „Seasteading“ bezeichneten Vision stand die Ansicht, dass die moderne Regierung modernisiert werden müsse. Und dafür ist mehr Platz nötig, denn das gesamte Land der Erde ist von den Regierungen beansprucht. Also schlug Friedman vor, den hohen Ozean für den Aufbau einer neuen Zivilisation zu nutzen.

Friedman stellte sich vor, dass in drei bis sechs Jahren Schiffe zu schwimmenden medizinischen Kliniken umgebaut werden. Innerhalb von 10 Jahren, so sagte Friedman voraus, würden kleine Gemeinschaften dauerhaft auf Plattformen auf dem Meer angesiedelt sein. Seasteading würde seinen Bewohnern völlige Wahlfreiheit bieten – die Meeresgemeinschaft würde sich regelmäßig neu organisieren, um sich den Entscheidungen der Bewohner der schwimmenden Einheiten anzupassen. Im Seasteading hätten die Menschen die Möglichkeit, mit ihren Häusern abzustimmen – eine Verbesserung der Demokratie.

Umsetzung der Vision in die Realität

In den Jahren nach Friednamns Ausführungen gab es mehrere erfolglose Versuche, seine Vision in die Tat umzusetzen. Doch im Oktober 2020 kauften drei Seatanding-Enthusiasten ein Kreuzfahrtschiff namens Pacific Dawn. Die besagten Enthusiasten, Grant Romundt, Rüdiger Koch und Chad Elwartowski, wollten das Schiff vor der Küste Panamas liegen lassen. Dort sollte es zum Zentrum einer neuen Gesellschaft werden, die ausschließlich mit Kryptowährungen handelt.

Das Krypto-Kreuzfahrtschiff wurde nach dem mysteriösen Erfinder des Bitcoin in Satoshi umbenannt. Die drei Enthusiasten hofften, das Schiff könnte ein Zuhause für Menschen wie sie werden. Sie hatten eine utopische Vorstellung von einer schwimmenden Krypto-Gemeinschaft. Satoshi versprach allen seinen Bewohnern Freiheit.

Die Idee dahinter war zwar idyllisch, doch die Umwandlung des Kreuzfahrtschiffs in eine neue Gesellschaft erwies sich für die drei Männer als große Herausforderung. Das Meer ist nicht frei von Hindernissen und Kreuzfahrtschiffe sind an strenge Regeln gebunden.

Wir haben kapiert, dass es einfach zu schwierig ist.

Der ursprüngliche Plan sah vor, dass Satoshi die Form eines B (als Symbol für Bitcoin) haben sollte. Die einzelnen schwimmenden Gondeln sollten über Tunnel miteinander verbunden sein, die Landwirtschaft und Parkanlagen beherbergen könnten. Die Regierung in Panama hatte den Plan unterstützt. Dort hoffte man, mehr Touristen in das Land zu locken.

Satoshi sollte mit Generatoren und später mit Solarenergie betrieben werden. Die Bürger der schwimmenden Stadt sollten sogar kostenloses WLAN haben. Jeder könnte Bitcoin schürfen und Geld damit verdienen, ohne Steuern zu zahlen. Aber mit je mehr Fragen Elwartowski konfrontiert wurde, desto mehr Nachteile traten zutage.

Ende des Traums

Das Schiff stach am 29. Oktober 2020 in See und stieß schon zu Beginn seiner Reise auf Herausforderungen. So verfügte das Krypto-Kreuzfahrtschiff beispielsweise nicht über eine Bescheinigung über die Seetüchtigkeit. Es war auch nicht möglich, Satoshi als schwimmenden Wohnsitz auszuweisen. Es musste alle 20 Tage auslaufen, um die Seerechtsvorschriften einzuhalten.

Die verschiedenen Hindernisse schreckten auch Versicherungen ab. Romundt erkannte schnell, dass die Kreuzfahrtindustrie von Überregulierung geplagt ist. Das stand den ursprünglichen Plänen, eine völlig freie Gesellschaft zu schaffen, weitgehend entgegen. Der Traum war schnell vorbei, bevor er überhaupt begann. Am 18. Dezember gab das Team bekannt, dass das Schiff an eine Abwrackwerft verkauft wird. Jetzt trägt es den Namen „Ambience“ und ist wieder als Kreuzfahrtschiff in Betrieb.

Mitwirkende

Ruby Layram
Writer
Ruby ist Autorin für die Bankless Times und berichtet über die neuesten Nachrichten über den Kryptowährungsmarkt und die Blockchain-Industrie. Ruby ist seit 2 Jahren eine professionelle Autorin für persönliche Finanzen und Investitionen und baut derzeit ihr eigenes Portfolio an Altcoins auf. Sie studiert derzeit Psychologie an der Universität von Winchester mit dem Schwerpunkt statistische Analyse.