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Binance hält den Squid-Token für Betrug und leitet Untersuchung ein
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Binance hält den Squid-Token für Betrug und leitet Untersuchung ein

Daniela Kirova
Daniela Kirova
5. Mai 2023
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Die größte Kryptobörse der Welt Binance hat eine Untersuchung zum Squid-Token eingeleitet, um das verlorene Geld ihrer Nutzer wiederzubekommen. Anschließend will man die Ergebnisse der Untersuchung den Strafverfolgungsbehörden übergeben. Die Kryptowährung Squid Game stieg letzte Woche um über 70.000 % und erreichte den Preis von 2.861 US-Dollar, stürzte aber am Montag auf den Bruchteil des Wertes ab.

Da die Liquidität abnahm, fanden Token-Besitzer keine Möglichkeit zum Verkauf. Das Play-to-Earn Token ist dabei nicht offiziell mit der gleichnamigen Serie auf Netflix verbunden.

So wie es aussieht, handelt es sich beim Squid-Token um einen „Pump and Dump“ Betrug. Binance hat Wallet-Adressen eingefroren und auf die schwarze Liste gesetzt, die mit den Entwicklern von SQUID in Verbindung stehen. Diese haben sich inzwischen aus dem Staub gemacht. Angeblich haben sie Tornado Cash benutzt, um ihre Spuren zu verwischen. Derzeit versucht das Sicherheitsteam der Börse, das Geld zurückzuverfolgen.

Entwickler von Squid Game sind mit 3 Millionen US-Dollar verschwunden

Laut Gizmodo sind die Entwickler von Squid Game mit mindestens 3 Millionen US-Dollar abgehauen. Sie sind anonym geblieben, und auch die Herkunft des Tokens ist unklar. Die Token-Website und das Twitter-Konto sind inaktiv. Die Entwickler posteten am Montag auf Telegram:

Squid Game Dev möchte das Projekt nicht weiterführen, da wir von den Betrügern deprimiert und mit Stress überfordert sind. Wir entschuldigen uns nochmals für die Unannehmlichkeiten, die wir euch bereitet haben.

Auf einer DEX-Plattform kann jeder einen Token starten

SQUID wird hauptsächlich auf PancakeSwap, einem AMM (Automated Market Maker), gehandelt. Das bedeutet, dass es sich im Grunde um eine Sammlung von Smart Contracts handelt, die ohne menschliches Zutun Preise und Handelsbedingungen festlegen. Die Nutzer-Community sorgt für Liquidität. Sie hilft auch, das System zu steuern.

Im Grunde genommen kann jeder Nutzer einen eigenen Token auf so einer DEX-Plattform haben. Da es sich um ein quelloffenes System handelt, ist keine Genehmigung erforderlich. Das heißt, es gibt keine Anforderungen das Listing oder Aufsicht darüber.

Betrug ist ein wachsendes Problem in DeFi

Diebstahl und Betrug wird auf DeFi-Plattformen immer mehr zu einem Problem. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres haben Krypto-Investoren laut CipherTrace, einem Unternehmen für Blockchain-Analysen, mehr als 680 Millionen US-Dollar durch Diebstahl, Hacks sowie ähnliche Aktivitäten verloren. Mehr als drei Viertel dieser Summe entfielen auf DeFi-Börsen. Im Juli wurden Anleger durch Pump and Dump um 113 Millionen US-Dollar geschädigt.

Die dezentralisierte Struktur von DEXs wie PancakeSwap, die auf der Binance Smart Chain läuft, lässt Investoren ohne Rückgriff, wenn etwas schief läuft. Die Website von PancakeSwap weist darauf hin, dass es keinen Kunden-Support gibt. Man rät den Nutzern, sich über Telegram an die Community zu wenden, um Hilfe zu erhalten.

Laut CoinMarketCap wurde Squid gestern noch auf PancakeSwap gehandelt. Es gab auch die Token SquidDao, Squidanomics und Baby Squid Game. Anscheinend lassen sich die Händler durch den Absturz von Squid Game nicht abschrecken. Der TVL-Wert von DeFi-Netzwerken stieg in den letzten 24 Stunden um 2,6 % auf 253 Milliarden US-Dollar. Alleine der TVL-Wert von PancakeSwap beträgt derzeit 6,2 Milliarden US-Dollar, nachdem er in der letzten Woche um 12 % gewachsen ist. PancakeSwap hat übrigens auch eine eigene Kryptowährung CAKE.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.