Es sind wahrlich schlechte Nachrichten vom Telegram Open Network und dem dazugehörigen GRAM Token: Telegram hat bekannt gegeben, den nativen Token GRAM vorerst nicht (!) in den Telegram Messenger zu implementieren und beugt sich damit immer mehr den Vorgaben der amerikanischen Regulierungsbehörde SEC.
Damit entfällt wohl der wichtigste Punkt, auf den Investoren spekuliert haben: die Nutzung des großen Netzwerks von Telegram. Alle weiteren Hiobsbotschaften für Telegram Nutzer und GRAM Investoren findest du in diesem Artikel.
Telegram Open Network war größter Libra Konkurrent
Dem Telegram Open Network, kurz TON, wurde und wird weiterhin sehr viel Potential zugeschrieben. Wenn man bedenkt, dass TON eine offene, komplett dezentrale und öffentliche Blockchain entwickelte, fallen sofort die großen Unterschiede zu Facebooks Libra auf. Denn dort ist es genau umgekehrt: Eine zentrale Verifizierung und Überwachung aller Transaktionen von einem Unternehmen, das nicht gerade für guten Datenschutz bekannt ist.
Kommen wir zurück zu TON und GRAM. Die Erwartungshaltung an das Projekt war enorm und es hätte das ’nächste große Blockchain-Projekt‘ werden können – doch dann kam alles anders. Bereits im Oktober wurde der Telegram ICO kurz vor dem geplanten TON Start für ungültig erklärt und das Drama nahm seinen Lauf. Lies dir den Artikel zur Schlammschlacht zwischen der amerikanischen Regulierungsbehörde SEC und Telegram durch. Nun gibt es die nächste große Panne: Telegram möchte das GRAM Wallet nicht in den eigenen Messenger einbauen.
Eine wahrliche Hiobsbotschaft aus Investorensicht. Viele der Investoren spekulierten wohl darauf, dass die Reichweite des Telegram Messenger von aktuell 500 Millionen Nutzern – ähnlich wie bei Facebooks Libra – für eine direkte Adoption sorgen würde. Dieser Traum ist jetzt passé.
GRAM und TON wird eigenes unabhängiges Produkt
In einem Blogpost verkündete Telegram nun, dass die Entwickler weiterhin an TON und GRAM arbeiten. Alle anderen Eigenschaften und Vorteile der Telegram Blockchain würden bestehen bleiben. Hier wird deutlich, dass die Entwickler die TON Blockchain und den GRAM Token mit allen Regulierungen und Gesetzen in Einklang bringen wollen. Nach den bereits eklatanten Problemen sollen weitere Verzögerungen und Probleme vermieden werden.
Hinsichtlich der bereits stattfindenden „Verkäufe“ von GRAM sagt Telegram selbst:
Es gibt aktuell noch keine Gram. Niemand kann sie kaufen oder verkaufen, bevor wir die Einführung der TON Blockchain ankündigen. Lasst euch nicht betrügen!
Die Quintessenz des Blogposts liegt wohl darin, dass TON und GRAM ein eigenständiges Produkt werden. Dabei soll es eben – im Gegensatz zur ursprünglichen Planung – keine Implementierung in den Telegram Messenger geben. Dies hätte unglaubliche Potentiale freigesetzt, weil direkt über 500 Millionen Telegram Benutzer Zugriff auf TON und GRAM gehabt hätten. Wie bereits erwähnt: die Betonung liegt hierbei auf dem Wort ‚hätten‘.
Außerdem betont Telegram, dass sie selbst keine Kontrolle über die TON Blockchain haben werden, sobald diese gestartet ist. Ferner merken sie an, dass der GRAM Token keine Aktie des Unternehmens darstellt. TON ist eine Infrastruktur, die von allen genutzt werden soll, um eigene Applikationen zu kreieren und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Entwickler selbst möchten nicht einmal Programme für das TON Netzwerk bauen.
Fun Fact: Wusstest du, dass über 50 Millionen Iraner Telegram nutzen um sich der Kontrolle und der Zensur der Iranischen Regierung zu entziehen? Vor allem Länder wie Iran oder Venezuela könnten von Open Blockchain Technologie wie Bitcoin, Ethereum und GRAM profitieren.
Wie siehst du die Zukunft von GRAM und TON insgesamt? – Ist GRAM somit gestorben?
[sc name=“follow-actions“][/sc]
[Bildquelle: Shutterstock]