Das südostasiatische Laos hat offiziell das Mining und den Handel mit Kryptowährungen genehmigt. Das geschieht im Rahmen eines Politikwechsels, der darauf abzielt, vom Mining-Verbot in China zu profitieren – und dem schuldengeplagten Land Gewinne zu verschaffen.
Analysten setzen darauf, dass der „kluge“ Schritt die Wirtschaft des kommunistisch regierten Landes mit 7 Millionen Einwohnern ankurbelt. Die Tatsache, dass Laus riesige Überschüsse an Wasserkraft produziert, kommt sicherlich auch zunutze.
Einige Experten warnen jedoch, dass kriminelle Banden den Schritt gefährden können. Sie werden versuchen, von den neuen Beschlüssen zu profitieren.
Dieser Vorstoß kommt, nachdem die Zentralbanken des Landes Privatpersonen und Unternehmen über die Verwendung von Kryptowährungen gewarnt haben.
Kryptowährung soll die Wirtschaft des Landes retten
Der laotische Premierminister hat sechs Unternehmen, darunter Banken und Bauunternehmen, grünes Licht für das Mining und den Handel mit Bitcoin, Ethereum und Litecoin gegeben.
Um die äußerst volatile Kryptobranche zu regulieren, muss die Regierung nun mit der Bank von Laos und dem nationalen Stromversorger Electricité du Laos zusammenarbeiten. Die Regierung will in einer Sitzung im nächsten Monat beraten und weitere Pläne machen.
Die Kryptowährung soll das schuldengeplagte Land vor der Covid-19-Krise bewahren. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Wasserkraft – ein Eckpfeiler der laotischen Wirtschaft – stark beeinträchtigt. Das Land hat mit Schulden zu kämpfen, die zur Finanzierung von Staudammbauten aufgenommen wurden.
Obwohl Laos einen enormen Überschuss an Wasserkraft produziert, gibt es in dem Land nur eine geringe interne Nachfrage. Das erklärt die jüngste Genehmigung des Landes für das Mining und den Handel mit Kryptowährungen, wofür riesige Mengen an Energie benötigt werden.
Krypto-Mining mit Wasserkraft ist klimaneutral
Laos ist vielleicht das einzige Land, das Wasserkraft für das Mining von Kryptowährungen in so einem Maße nutzen kann. Daher plant das Land eine Initiative, um die Branche als „kohlenstoffneutral“ zu bezeichnen. Das geschieht zu einer Zeit, in der der Kohlenstoff-Fußabdruck von Kryptowährungen auf internationaler Ebene stark kritisiert wird.
Die gebirgige Topografie und die große Entfernung zu den Seehäfen haben das Wachstum der laotischen Wirtschaft im Laufe der Jahre gebremst. Das hat die Regierung dazu veranlasst, Wasserkraft für den Betrieb von Casinos und einer Reihe anderer Industriezweige zu nutzen.
Im Dezember soll Laos eine mit Wasserkraft betriebene Eisenbahnlinie einweihen. Sie führt von Kunming nach China und weiter nach Vientiane.
Das Mining und der Handel mit Kryptowährungen werden also zu einer Einnahmequelle für die Regierung. Und wahrscheinlich sogar dazu beitragen, den hohen Schuldenberg von 14 Milliarden Dollar auszugleichen.
In letzter Zeit haben die Financial Action Task Force, die UN und die USA Laos wegen Drogen und Kriminalität unter die Lupe genommen. Das Land hat jedoch versprochen, die Anstrengungen zur Bekämpfung dieser Laster zu verstärken.
Experten warnen auch davor, dass sich das schwache laotische Finanzsystem zu früh auf Kryptowährungen einlässt. Sie behaupten, das Land verfüge über unzureichende Regulierungssysteme, um sich in digitale Währungen zu stürzen.