Nachdem die Zentralbank von China alle Krypto-Transaktionen im Land verboten hat, prüft die Regierung die Möglichkeit der Einführung einer digitalen Währung. Es geht dabei um den digitalen Yuan, der schon seit Jahren in Entwicklung ist. Man betrachtet e-Yuan als einen Konkurrenten für unregulierte Kryptowährungen. Was hat es mit dieser virtuellen Währung auf sich?
Der digitale Yuan
Wie andere Länder auch, prüft China die Möglichkeit einer eigenen digitalen Währung, dem digitalen Yuan. Das ist einer der Gründe, aus denen die Regierung strenge Maßnahmen gegen andere private Kryptoakteure ergriffen hat.
Nach dem Verbot des Kryptohandels in den Jahren 2013 und 2017 hat das Land kürzlich seine bisher schärfste Haltung gegenüber nicht von der Zentralbank ausgegebenen Währungen eingenommen. Die Regierung hat außerdem Finanzinstituten und Zahlungsunternehmen verboten, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Krypto-Transaktionen anzubieten.
Analysten zufolge sieht China Kryptowährungen auch als Bedrohung für den souveränen digitalen Yuan. Dieser befindet sich angeblich in einem fortgeschrittenen Pilotstadium.
Ursprünglich im Jahr 2014 geplant, hat das Land bereits etwa 30 Millionen Dollar in dieser digitaler Währung verteilt. Außerdem hat die People’s Bank of China in den letzten Monaten in großen Städten Versuchsprojekte zur Entwicklung eines digitalen Yuan-Zahlungssystems gestartet. Neben der Kryptowährung zielt dieses Projekt auf die Nutzung innerhalb der chinesischen Plattformen WeChat und Alipay ab.
Der digitale Yuan wird Peking die Macht geben, Ausgaben in Echtzeit zu verfolgen. Einschließlich des Geldes, was nicht an das vom Dollar dominierte globale Finanzsystem gebunden ist.
Wie sieht es in anderen Ländern aus?
China ist nicht die einzige Volkswirtschaft, die eine digitale Zentralbankwährung entwickelt. Allerdings ist es vielen anderen Ländern weit voraus.
Bislang haben etwa 80 Länder die Entwicklung einer digitalen Währung erprobt, und fünf davon haben eine nationale digitale Währung eingeführt. Die nigerianische Zentralbank hat die eNaira entwickelt, die sowohl als Tauschmittel als auch als Zahlungsmittel dienen soll. Auch die Zentralbank der Ostkaribik hat eine eigene Form der digitalen Währung, DCash, entwickelt, um Transaktionen zu beschleunigen und Menschen ohne Bankkonten zu unterstützen.
Einige europäische Länder entwickeln ebenfalls eine digitale Zentralbankwährung (CBDC), den D-Euro. Die Europäische Zentralbank möchte mit dieser digitalen Wallet das bestehende Geldsystem ergänzen, aber nicht das physische Bargeld ersetzen. In den USA wird dagegen noch über die Vor- und Nachteile eines digitalen Dollars geforscht.
Fazit
Das Verbot des Handels mit Kryptowährungen durch die chinesische Regierung ist eine Strategie, um die Einführung des digitalen Yuan zu fördern. Es gibt zwar keinen klaren Zeitplan, wann diese virtuelle Währung eingeführt wird, aber sie wird eine neue Ära in Chinas Finanzindustrie einleiten. Mit der Unterstützung der Regierung könnte sie die derzeitigen mobilen Zahlungssysteme und Finanzinstitute stark beeinflussen