Die Vereinigten Staaten haben die Führungsrolle beim weltweiten Bitcoin-Mining übernommen.
Zuvor hatte China diesen Platz, doch nachdem das Land ein Verbot aller Krypto-Aktivitäten verkündet hatte, wird es hier nicht mehr geschürft.
Von der University of Cambridge veröffentlichte Daten zeigen, dass Chinas Hash-Rate – die für die Bitcoin-Erstellung benötigte Rechenleistung – von 44 % im Mai auf Null im Juli gefallen ist. Im Jahr 2019 entfielen drei Viertel der weltweiten Hash-Rate auf das Land, wobei Bitcoin aus China das weltweite Angebot dominierte.
Die USA haben nun den größten Anteil am weltweiten Bitcoin-Mining mit 35,4 %, ein deutlicher Anstieg von nur 4,2 % vor einem Jahr. Die Daten zeigen, dass Kasachstan den USA mit 18,1 %, Russland mit 11,2 % und Kanada mit 9,55 % folgen.
Der große Mining-Exodus
Die chinesische Regierung verbot im Mai den Handel mit Kryptowährungen und das Mining unter Berufung auf finanzielle sowie ökologische Bedenken. Das führte dazu, dass Schürfer das Land verließen. Sie haben sich auf die Suche nach kryptofreundlichen Standorten mit billiger Energie begeben.
Das Verbot und das harte Durchgreifen Chinas haben folglich zu vielen Änderungen auf dem globalen Mining-Markt geführt. Anhand der Blockchain-Daten kann man auch sehen, wie sehr sich die geografische Verteilung der Hash-Raten verändert hat.
Nach dem Verbot erlebten Schürfer in anderen Teilen der Welt einen regelrechten Ansturm auf digitale Coins, da Konkurrenten aus China Schwierigkeiten hatten, ihre Aktivitäten zu verlagern. Täglich werden rund 900 Bitcoins von Maschinen geschürft, die komplexe mathematische und rechnerische Probleme lösen, um neue digitale Coins zu erhalten.
Bitcoin-Mining
Beim Bitcoin-Mining geht es um die Schaffung neuer Bitcoins. Wer Bitcoin schürfen will, muss leistungsstarke Computer einsetzen, um die Transaktionen mit virtuellen Coins zu überprüfen. Bitcoins funktionieren auf einer so genannten Blockchain. Man kann sich diese als ein öffentliches Register vorstellen, das die Geschichte jeder Transaktion enthält.
Die Aufgabe der Schürfer besteht darin, mit Hilfe von Computern komplizierte mathematische Probleme zu lösen sowie neue Blöcke zur Chain hinzuzufügen. Im Gegenzug dafür werden sie mit digitalen Token belohnt. Die Systeme und Anlagen, die für diese Arbeit verwendet werden, verbrauchen enorme Mengen an Energie, die in der Regel in China im Überfluss vorhanden und billig ist.
Chinesische Schürfer mussten sich daher an neuen Standorten niederlassen, als sie in ihrem Heimatland nicht mehr arbeiten konnten. Viele sind nach USA umgezogen, am attraktivsten hat sich dabei Texas erwiesen. Hier gibt es billigen Strom, erneuerbaren Ökostrom sogar.
Andere Schürfer aus China haben sich in Kasachstan niedergelassen, so dass sie in einer gewissen Nähe zu China bleiben.
Die Steuerbestimmungen für Kryptowährungen könnten Schürfer dazu veranlassen, die USA als Land ihrer Wahl zu überdenken. Kasachstan hat ebenfalls eine Steuer für Krypto-Mining verabschiedet, die 2022 in Kraft tritt.