- Die US-Notenbank Federal Reserve hat die größte Zinserhöhung seit über 20 Jahren vorgenommen.
- Preise von Bitcoin, Altcoins und Aktien stiegen unmittelbar danach.
- Wir erklären, warum diese Vermögenswerte nach der hawkishen Entscheidung steigen.
Die Preise von Aktien und Kryptowährungen stiegen am Mittwoch wieder an, nachdem die US-Notebank Federal Reserve beschlossen hatte, die größte Zinserhöhung seit über 20 Jahren durchzuführen. Der Bitcoin-Preis überschritt zum ersten Mal seit einer Woche den wichtigen Widerstand von 40.000 US-Dollar, während sich Ethereum dem Widerstand bei 3.000 US-Dollar nähert.
Zinserhöhung der US-Notenbank
Die Performance der Kryptowährungen spiegelte die auf dem Aktienmarkt wider. Der Dow Jones stieg um über 900 Punkte, während der Nasdaq 100 Index um über 400 Punkte zulegte. Der gleiche Trend war in Europa zu beobachten, wo DAX um 1,3 % und der CAC 40 sowie der Stoxx um mehr als 1 % stiegen.
Krypto- und Akteinkurse schnellten in die Höhe, da die Marktteilnehmer die Zinserhöhung der Fed bereits eingepreist hatten. Aus den Protokollen der Sitzung im März ging hervor, dass die Beamten an einer weiteren Zinserhöhung in den verbleibenden Sitzungen festhielten.
Darüber hinaus haben Fed-VertreterInnen wie Mary Daly und Jerome Powell darauf bestanden, dass die Bank die Zinssätze weiter anheben wird. Daly ist besonders hervorzuheben – die Chefin der Notenbank aus San Francisko ist als besonders vorsichtig bekannt.
Vermögenswerte wie BTC und Altcoins stiegen aufgrund eines Marktphänomens, das als „Buy the rumor, sell the news“ bezeichnet wird – der Preis eines Vermögenswerts kann sich im Vorfeld eines wichtigen Ereignisse und danach stark unterscheiden. In diesem Artikel erklären wir, wie man Bitcoin kaufen kann.
Werden die Krypto-Preise sinken?
Daher stellt sich die Frage, ob eine aggressivere Politik der Federal Reserve die Preise für Kryptowährungen senken wird. Außerdem hat ihre „Politik des leichten Geldes“ dazu beigetragen, die größte Krypto-Euphorie aller Zeiten anzuheizen.
Theoretisch sollten diese Fed-Entscheidungen für Bitcoin und andere Krypto-Coins nachteilig sein. In der Praxis besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich die Coins tatsächlich erholen werden. Zum einen gibt es Zweifel daran, ob die Fed die versprochenen Zinserhöhungen in einer Zeit der Stagflation umsetzen wird.
Die jüngsten Daten zeigen, dass sich die amerikanische Wirtschaft verlangsamt. So ist das BIP im ersten Quartal kaum gewachsen. Einige Blitzzahlen haben gezeigt, dass die Wirtschaft in Schwierigkeiten steckt.
So sind beispielsweise die Hypothekenzinsen bereits auf über 5 % gestiegen, während die anstehenden Hausverkäufe in den letzten fünf Monaten in Folge zurückgegangen sind. Auch die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen sind in letzter Zeit zurückgegangen.
Es gibt auch Bedenken, ob die Fed die Inflation tatsächlich bremsen kann, da sie durch externe Faktoren wie den Krieg in der Ukraine und logistische Herausforderungen verursacht wurde.
Am wichtigsten ist jedoch, dass die Glaubwürdigkeit der Notenbank in Frage gestellt ist. Es handelt sich um dieselbe Bank, deren VertreterInnen das ganze Jahr 2021 damit verbracht haben, die Inflation als vorübergehend zu bezeichnen.
Daher ist es wahrscheinlich, dass der Bitcoin-Kurs und andere Altcoins in den kommenden Monaten wieder steigen, wenn die Anleger eine weniger aggressive Politik der Fed einpreisen.