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Silvergate-Krise: Wie Experten die Zukunft von Krypto-Banking sehen

Daniela Kirova
Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.
08. März 2023
  • Silvergate meldete Verluste von über 1 Milliarde US-Dollar im 4. Qartal 2022.
  • US-Justizministerium untersucht die Verbindungen der Bank zur insolventen Kryptobörse FTX.

Die im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Bank Silvergate war bis vor kurzem ein wichtiger Partner vieler Krypto-Unternehmen, die mit ihrer Hilfe Transaktionen abwickelten. Aber inzwischen scheint die Zukunft von Silvergate alles andere als rosig zu sein.

Das Unternehmen meldete im vierten Quartal 2022 Verluste von über 1 Milliarde US-Dollar und warnte, dass diese weiter steigen könnten. Es wurde auch die Entscheidung getroffen, den Personalbestand um etwa 40 % aufgrund der „wirtschaftlichen Realitäten, mit denen die Digital-Asset-Industry heute konfrontiert ist“ zu kürzen.

Aktie der Bank fiel auf ein Allzeittief

Der Kurs der Silvergate-Aktie fiel von einem Allzeithoch von 220 US-Dollar pro Aktie am 19. November 2021 auf weniger als 8 US-Dollar pro Aktie in der vergangenen Woche. Diese Entwicklung kam, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, dass das US-Justizministerium eine Untersuchung über seine Verbindungen zur gescheiterten Kryptobörse FTX einleiten würde.

Coinbase, CryptoCom, Circle und andere führende Krypto-Unternehmen haben daraufhin auf die Dienste von Silvergate verzichtet. Bisher war die Bank für die Abwicklung von Transaktionen vieler Krypto-Plattformen zuständig, zum Beispiel bei Ein- und Auszahlungen auf US-Bankkonten. JPMorgan stufte die Bewertung der Aktie herab.

Wie sieht die Zukunft des Krypto-Bankings nach Silvergate aus?

Krypto-Experten haben mit uns ihre Meinung darüber geteilt, wie sich die Krise auf die Branche auswirken wird und welche Zukunft sie erwarten kann.

Nikolay Denisenko, Mitgründer und CTO der Neo-Banking-App Brighty und ehemaliger Backend-Entwickler bei Revolut:

Es besteht zwar kein Zweifel daran, dass sich der Markt um zwei Giganten, Signature und Silvergate, dreht, aber ich denke, dass langfristig viele alternative Marktteilnehmer aufsteigen werden. Die Branche lernt aus denselben Herausforderungen, die sie zu lösen versucht, wobei der Schwerpunkt auf der Zentralisierung liegt. Während die Zukunft von Silvergate unklar ist, sind die derzeitigen Lösungen teuer und haben einige innovative Unternehmen dazu veranlasst, die Entwicklung neuer maßgeschneiderter Angebote für die Akteure in der Web3-Welt zu beschleunigen. Langfristig wird das Ökosystem dezentralisiert sein.

Przemyslaw Kral, CEO der Kryptowährungsbörse und Handelsplattform Zonda:

Wir erwarten, dass die Branche ohne diese kritischen Bankschienen unter kurzfristigen Problemen wie vermehrten Handelsausfällen leiden wird. Mit der umfangreichen Unterstützung, die die Branche genießt, wird es jedoch sicher nicht lange dauern, bis die Schuhe von Silvergate gefüllt sind. Signature könnte eine brauchbare Alternative sein, da das Unternehmen mit Signet einen ähnlichen Service wie SEN anbietet. Berichten zufolge könnte sich die Bank jedoch bereits von Kryptogeschäften distanzieren. Leider muss jede Bank, die sich dieser Aufgabe annimmt, die finanziellen Vorteile und Risiken in einer Branche, die immer intensiver von den Regulierungsbehörden geprüft wird, sorgfältig abwägen.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.