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Hoher Ölpreis und Zinserhöhung der EZB: Folgen für Bitcoin und andere Kryptowährungen

Crispus Nyaga
Crispus Nyaga
Crispus Nyaga
Autor*in:
Crispus Nyaga
Writer
Crispus ist ein Finanzanalyst mit über 9 Jahren Erfahrung in der Branche. Für einige der führenden Marken deckt er Kryptowährungen, Forex, Aktien und Rohstoffe ab. Er ist auch ein leidenschaftlicher Trader, der sein Familienkonto führt. Crispus lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Nairobi.
14. September 2023
  • Der Preis der Rohölsorte Brent ist auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen.
  • Saudi-Arabien und das OPEC+ Kartell setzen ihre Förderkürzungen fort.
  • Die EZB hat beschlossen, den Leitzins wieder anzuheben.

Ein wichtiges Thema auf dem Markt in dieser Woche ist der rasant steigende Ölpreis. Die als internationaler Standard angesehen Rohölsorte Brent Crude stieg am Dienstag auf knapp 94 US-Dollar an – das ist der höchste Stand seit November letzten Jahres.

Seit Juni ist der Brent-Preis um fast 25 % gewachsen, was also der Definition eines Bullenmarktes entspricht. Andere Ölsorten wie West Texas Intermediate (WTI) und Urals aus Russland haben ebenfalls zugelegt.

Divergenz bei Angebot und Nachfrage

Der Hauptgrund für den steigenden Preis von Brent Crude ist das anhaltende Ungleichgewicht in der Branche. Die Nachfrage wächst weiter, da sich die Wirtschaft erholt. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Energy Information Administration (EIA) besagt, dass die Nachfrage in den USA auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen sei. In der ganzen Welt werden nun mehr als 95 Millionen Barrel Öl pro Tag verbraucht.

Die Versorgung mit Rohöl wächst zwar, aber langsamer als erwartet. Während die USA mit voller Kapazität arbeiten, haben sich die OPEC+ Mitglieder entschieden, ihre tägliche Rohölförderung um mehr als 1,3 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen.

Daher steigt der Preis eines Vermögenswerts in der Wirtschaft, wenn es gleichzeitig eine erhöhte Nachfrage gibt, aber Beschränkungen beim Angebot. Das erklärt, warum die meisten Analysten nun glauben, dass der Ölpreis bald auf mehr als 100 US-Dollar pro Barrel steigen wird.

Die einzige Lösung für diese Krise wäre, dass andere Länder ihre Produktion steigern. Die USA arbeiten mit Venezuela und Iran zusammen, um mehr Öl auf den Markt zu bringen, aber ihr Einfluss wird begrenzt sein.

Auswirkungen auf Kryptowährungen

Rohöl und Kryptowährungen haben überhaupt keine direkte Beziehung. Kryptowährungen sind digitale Währungen, während Rohöl Energie ist. Die beiden Vermögenswerte haben jedoch in größerem Maßstab wichtige Beziehungen.

Höhere Rohölpreise führen zu höherer Inflation, da sie in der Regel sowohl zu höheren Transportkosten als auch zu höheren Herstellungskosten führen.

Infolgedessen besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass die Inflation weiter wachsen wird. Zentralbanken reagieren auf hohe Inflation, indem sie die Liquidität durch Zinserhöhungen und quantitative Straffungen einschränken. So hat die Europäische Zentralbank heute beschlossen, den Leitzins um weitere 0,25 % anzuheben.

Solche Zinserhöhungen sind letztendlich das, was unmittelbare Auswirkungen auf den Kryptomarkt hat. Wenn Zinsen steigen und Geld praktisch „teurer“ wird, tendieren große Anleger dazu, weniger in risikoreichere Vermögenswerte wie Krypto zu investieren. Und das führt dazu, dass die Preise von Bitcoin und anderen Kryptowährungen fallen.

In diesem Zusammenhang sollten Krypto-Händler besonders auf die bevorstehenden US-Inflationsdaten achten. Ökonomen erwarten, dass der Verbraucherpreisindex (CPI) im August leicht gestiegen ist. Ein stärker als erwartete Anstieg wird zu einer weiteren Schwäche bei Kryptowährungen führen.

Mitwirkende

Crispus Nyaga
Writer
Crispus ist ein Finanzanalyst mit über 9 Jahren Erfahrung in der Branche. Für einige der führenden Marken deckt er Kryptowährungen, Forex, Aktien und Rohstoffe ab. Er ist auch ein leidenschaftlicher Trader, der sein Familienkonto führt. Crispus lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Nairobi.