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AdBlock Plus: Fake News-Erkennung im Plug-in integriert

Marius Kramer
Marius Kramer
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Autor*in:
Marius Kramer
Writer
14. Juni 2018

Im Kampf gegen Fake-News mischt sich der Dienst Adblock Plus nun ein: eine aktuelle Betaversion des Plug-ins enthält eine Trust News-Funktion, die Seiten als „glaubwürdig“, „unbekannt“ oder gar als „Satire“ kennzeichnen.

In Zeiten des Internets ist es für normale User oft nicht direkt erkennbar, welche Qualität Informationsquellen haben. Adblock Plus will dies nun etwas vereinfachen und führt in der aktuellen Betaversion ihres Chrome-Plug-ins einen Trusted News-Filter ein, der dem Nutzer mittels Label mitteilt, wie die aktuelle Seite einzuschätzen ist.

Die Daten basieren auf unterschiedlichen Quellen, zum Bespiel Wikipedia, PolitiFact oder Snopes (beides US-Seiten, die Faktenchecks liefern). Als Grundlage wird das MetaCert-Protokoll genutzt, das mit Hilfe einer einer Anti-Betrugs-URL-Registry alle wichtigen Daten abspeichert und einordnet.

Schlussendlich soll diese Datenbank auf die Ethereum-Blockchain übertragen werden. Mittels eingebauter „Spiel“-Funktion sollen Nutzer Belohnungen erhalten, zum Beispiel, wenn sie unglaubwürdige Seiten melden, wie Ben Williams von der Betreiberfirma eyeo erläutert.

Die Nutzer können sagen „Hey ich glaube nicht, dass diese Seite als ‚voreingenommen‘ gelistet werden sollte“. Und wir nehmen dieses Feedback an, um das Produkt besser zu machen. Im nächsten Schritt wollen wir das Ganze von jeglichen Servern oder Drittparteien lösen und es ganz der Blockchain überlassen. So würde das Feedback dort für sich weiter bestehen und gutes Feedback würde angepriesen und belohnt werden, während schlechtes Feedback dies nicht bekommt. Das wäre also der nächste Schritt.

Denkbar wäre auch eine Option, die politische Ausrichtung einer Nachrichtenseite zu hinterlegen. Aktuell ist das Produkt noch in der ersten Testphase, es soll keine Whitelist geben, die Seiten grundsätzlich von der Bewertung ausschließt. Zudem ist es lediglich für englischsprachige Seiten verfügbar.

Aktuell sind Seiten wie Steve Bannons rechtslastiges Breitbart und die britische Daily Mail als „voreingenommen“ markiert, während Nachrichtenseiten wie Fox News, die Sun und sogar die russische Plattform RT als „glaubwürdig“ angezeigt werden – es ist also durchaus Skepsis angesagt angesichts der aktuellen Einstellungen des Plug-ins.

Auch Facebook arbeitet bereits seit längerem an einer Funktion, die Newsmeldungen im Stream anhand ihrer Vertrauenswürdigkeit markiert.

[Bild: wong yu liang/Shutterstock]