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EU-Studie: Regulatorische Herausforderung für Kryptowährungsmärkte

Marius Kramer
Marius Kramer
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Autor*in:
Marius Kramer
Writer
24. Juli 2018

Eine EU-Studie behauptet, dass der internationale Charakter der Kryptowährungsmärkte eine Herausforderung für die europäischen Regulierungsbehörden darstellt, da sich viele Akteure, insbesondere Miner, außerhalb ihrer Reichweite befinden. Außerdem befürchten sie, dass Banken ihre Marktmacht ausnutzen werden und damit normale Kryptowährungen verdrängen.

Internationalität der Kryptowährungsmärkte ist eine Herausforderung für die Regulierungsbehörden

Eine aktuelle EU-Studie mit dem Titel „Competition issues in the Area of Financial Technology„, die vom Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments angefordert wurde, hat einige interessante Fragen aus regulatorischer Sicht aufgeworfen. Die Forscher hielten fest, dass der internationale Charakter der Kryptowährungsmärkte eine Herausforderung für die Umsetzung der Wettbewerbspolitik auf europäischer Ebene darstellt.

Viele der Akteure seien von Orten außerhalb der Zuständigkeit der EU-Wettbewerbsbehörden tätig, was die Ermittlungen oder die Strafverfolgung erschwert. Das größte Problem für die europäischen Regulierungsbehörden ist die Konzentration der Miningindustrie in außereuropäischen Ländern. Die Forscher schreiben:

,,Mining ist die strategischste, anspruchsvollste und technologieabhängigste Aktivität auf dem Kryptowährungsmarkt, und es scheint derzeit eine erhebliche Konzentration von Miningaktivitäten in bestimmten chinesischen Provinzen zu geben“.

Geschäftsbanken könnten Marktmacht ausnutzen

Die EU-Studie behauptet auch, dass die Einführung von proprietären  Kryptowährungen (permissioned Blockchains), die von kommerziellen als auch zentralen Banken herausgegeben werden, das derzeitige Wettbewerbsniveau auf dem Kryptowährungsmarkt umgestalten wird. 

Die Forscher warnen, dass die Marktmacht der etablierten Geschäftsbanken genutzt werden könnte, um den Wettbewerb auf dem Kryptowährungsmarkt durch aggressive Preisgestaltung zu begrenzen. Die Banken können auch wettbewerbswidrige Praktiken anwenden, indem sie den Zugang zu ihren Gateways für Börsen- oder Wallet-Dienste, wie Zahlungs- und Transfersysteme oder Kartenverarbeitungssysteme verweigern.

Folgen für die Kryptowährungsmärkte

Die Folgen durch die Marktmacht können geringe Servicequalität, Verhandlungsverzögerungen, proprietäre technische Standards oder überhöhte Preise sein. Sie sagen, dass diese Praktiken die Verbraucher davon abhalten können, normale Kryptowährungen zu verwenden.

Die Forscher schlagen als Abhilfe vor, eine direkte Beteiligung der Öffentlichkeit durch eine digitale Zentralbankwährung zu schaffen.

[Bild: Alexandros Michailidis /Shutterstock]