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Wie viele arme Menschen gibt es in Deutschland 2024?

Ryan Matthews
20. September 2023
Offenlegung von Werbung

Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland scheint immer größer zu werden. Das bedeutet, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Während immer mehr Menschen zu Millionären werden, steigt gleichzeitig die Gefahr, in die Armut abzurutschen.

In diesem Artikel erfährst du, wie stark Deutschland von Armut betroffen ist und wie groß die Unterschiede sind.

Wie viele arme Menschen gibt es in Deutschland?

Rund 13 Millionen Menschen zählten 2021 als armutsgefährdet. Im Vergleich zum Vorjahr blieb das Niveau damit ungefähr gleich. 2020 galten 13,2 Millionen Menschen in Deutschland als armutsgefährdet.

(Destatis)

Single: Mit weniger als 781 Euro monatlich zählt man in Deutschland als arm.

Für Paare liegt die Grenze bei einem Nettoeinkommen von 1.171 Euro im Monat. Wer weniger zur Verfügung hat, gilt als arm. Der Grenze zwischen Arm und Reich in Deutschland liegt monatlich bei Einzelpersonen bei einer Differenz von 2.637 Euro und bei Paaren bei 3.175 Euro.

In der Mitte gibt es noch eine dritte Kategorie: normal. Darunter zählen alle, deren monatliches Nettoeinkommen dem Durchschnittseinkommen in Deutschland entspricht.

(Statista)

Die Armutsgrenze in Deutschland 2022 liegt bei 60 % des Durchschnittseinkommens.

Die offizielle Bezeichnung der Armutsgrenze lautet “Schwellenwert für Armutsgefährdung”. 2022 stehen 15,8 % der Bevölkerung monatlich weniger Geld zur Verfügung als das durchschnittliche Einkommen. Derzeit liegt das durchschnittliche Einkommen für Einzelpersonen bei 1.301 Netto im Monat und für Paare bei 1.952 Euro Netto im Monat.

(Statista)

Das Existenzminimum beträgt in Deutschland 2022 9.984 Euro im Jahr.

In den vergangenen zwei Jahren stieg das sogenannte Existenzminimum für Alleinstehende in Deutschland von 9.408 Euro zunächst auf 9.744 Euro und schließlich 2022 auf 9.984 Euro an. Die Anpassung erfolgte aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Das Existenzminimum stellt gleichzeitig die Grenze für die relative Armut in Deutschland dar. Dem Rat der Europäischen Gemeinschaft zufolge gelten Menschen als arm, “die über so geringe materielle, kulturelle und soziale Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist”.

(Bundesfinanzministerium, DIW Berlin)

Die Schwelle der absoluten Armut liegt bei 1,90 US-Dollar in Kaufparität pro Tag und Kopf.

Armut wird allgemein in relative und absolute Armut unterteilt. Im Gegensatz zur relativen Armut zählen zur absoluten Armut alle, die sich Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnung und Kleidung nicht leisten können. Absolute Armut wird daher auch häufig als physische Armut bezeichnet.

In Deutschland bietet der Staat durch die Sozialleistungen eine Absicherung vor der absoluten Armut. Dennoch gibt es auch hier Menschen, die mittellos auf der Straße leben.

(DIW Berlin)

Am 31.1.2022 waren 178.000 Menschen in Einrichtungen für Obdachlose untergebracht.

Die Statistik zur Anzahl der untergebrachten Obdachlosen in Deutschland wurde 2021 erstmals durchgeführt. Dabei wurden jedoch keine Personen einbezogen, die ausschließlich auf der Straße leben. Die Dunkelziffer dürfte daher deutlich höher als die knapp 180.000 sein. Besonders das Problem der Obdachlosigkeit verdeutlicht die Kluft zwischen Arm und Reich. Am häufigsten davon betroffen sind hierbei Männer. 62 % der untergebrachten Personen waren männlich.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch in der Herkunft der Menschen, die auf der Straße leben müssen. Nur 31 % besitzen eine deutsche Staatsbürgerschaft, während die restlichen 63 % über eine ausländische Staatsbürgerschaft verfügen.

(Destatis)

24,9 % der Menschen in Bremen sind armutsgefährdet.

Die Vermögensverteilung in Deutschland ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Generell sind die westlichen Bundesländer reicher als die Bundesländer im Osten.

Die meisten Menschen waren 2019 in Bremen armutsgefährdet. Doch auch in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt lebten 19,4 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. In Bayern hingegen liegt der Wert bei nur 11,9 %. Damit ist Bayern das Bundesland mit den wenigsten armen Menschen in Deutschland.

(bpb)

Gini-Koeffizient stieg 2020 auf einen Rekordwert von 0,344.

Der Gini-Koeffizient und der Gini-Index sind beide ein statistisches Maß zur Messung der Ungleichheit bei der Verteilung des Vermögens. Gini wird zur Bestimmung der Einkommens- und Vermögensungleichheit eingesetzt. Der Gini-Index ist genau dasselbe wie der Gini-Koeffizient - es werden beim Index einfach nur 2 Kommastellen nach vorne verschoben (Gini-Koeffizient 0,344 = Gini-Index 34,4). Einfach gesagt: Der Gini-Koeffizient ist eine Statistik der Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Je höher der Wert, desto größer die Ungleichheit.

Im Westen lag der Wert 2018 bei 0,293 - im Osten lag der Wert 2018 zuletzt bei 0,260. Seit 1991 nähert sich der Wert im Osten aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit aber immer weiter dem Durchschnittswert in Gesamtdeutschland an. 2020 stieg der Gini-Koeffizient abrupt auf 0,344 für ganz Deutschland an. Am niedrigsten war der Gini-Koeffizient 2018 in Slowenien mit nur 0,234. Das zeigt also, dass bei der Schere zwischen Arm und Reich Deutschland noch viel verbessern kann.

(WSI, Statista)

Reiche zahlen ab einem Einkommen von 277.826 Euro jährlich die Reichensteuer.

Immer mehr Millionäre wollen mehr Steuern zahlen. Dabei liegt die sogenannte Reichensteuer mit 45 % bereits 3 % über dem Spitzensteuersatz in Deutschland. Derzeit zahlen 112.400 Einkommensmillionäre in Deutschland diese Reichensteuer. Das entspricht rund 0,3 % der Gesamtbevölkerung.

Der Unterschied zwischen Arm und Reich gemessen zeigt sich besonders am Nettoeinkommen sehr deutlich. 10 % der Bevölkerung besitzen 50 % des Nettovermögens in Deutschland, wohingegen die ärmeren 50 % der Bevölkerung gerade einmal 0,6 % des Nettovermögens besitzen.

(Handelsblatt, Bundesbank)

Rund 700 Millionen Menschen leben weltweit in Armut.

Die Zahl bezieht sich auf Personen, die weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben und somit in absoluter Armut leben. Erweitert man den Begriff der Armut und geht von relativer Armut aus (weniger als 3,20 US-Dollar pro Tag), sind weltweit sogar 3,4 Milliarden Menschen betroffen.

In Ländern mit mittlerem Einkommen liegt die Grenze für absolute Armut übrigens bei 5,50 US-Dollar pro Tag. Am stärksten betroffen sind dabei die Menschen in Madagaskar. Dort lebten 2012 77,8 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze (1,90 US-Dollar pro Tag). Die am stärksten betroffenen Länder direkt dahinter sind alles afrikanische Länder: Demokratische Republik Kongo, Burundi, Malawi, Guinea-Bissau, Zentralafrikanische Republik, Mosambik, Sambia usw. - die nächsten 16 Länder in der Armuts-Rangliste sind erstaunlicherweise auch alles afrikanische Länder. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in diesen Ländern besonders groß mit hohen Gini-Koeffizienten, die von 40 bis hin zu 63 reichen (im Vergleich zu Deutschland mit einem Gini-Index 2020 von 34,4).

(BMZ, Statista, Migazin, Wikipedia, Statista)

2 der ärmsten Länder führen Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein: El Salvador und die Zentralafrikanische Republik

Interessanterweise führten bisher nur 2 Länder in der Welt Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel ein: El Salvador und die Zentralafrikanische Republik - 2 der ärmsten Länder der Welt. El Salvador führte Bitcoin bereits im September 2021 ein und die Zentralafrikanische Republik folgte nun im April 2022. Die Regierungen argumentieren, ihren Bürgern so das Geld senden, empfangen und Umtauschen in Fremdwährungen erleichtern zu wollen. Kritiker bemängeln jedoch, dass dies die Armut nicht beseitigen und die Schere zwischen Arm und Reich nicht schließen könne.

In einem Land wie der Zentralafrikanischen Republik haben nur 11 % der Bevölkerung überhaupt Zugang zum Internet und nur 15 % haben einen Zugang zum Stromnetz. Die armen Menschen dort können sich nicht einmal ein Smartphone oder einen Computer leisten, ganz zu schweigen von Bitcoins. Außerdem wird vermutet, das Russland mit seinen wirtschaftlichen Interessen dort (Abbau von Diamanten und Gold) dahinter steckt. Russland könne so mit Bitcoin erfolgreich die Sanktionen umgehen, u.a. die Einstellung des internationalen Systems für Banküberweisungen SWIFT gegenüber Russland. In El Salvador stehen ca. einem Drittel der Bevölkerung nur unter 5,50 US-Dollar pro Tag zur Verfügung, während es in der Zentralafrikanischen Republik sogar mehr als 90 % sind.

(TAZ, Wikipedia)

Fazit: Armut ist ein globales Problem, das weiterhin steigt.

Obwohl Deutschland zu den reichsten Ländern der Welt gehört, lebt auch hier ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Weltweit ist die Lage noch wesentlich dramatischer.

Damit die Schere zwischen Arm und Reich weltweit nicht noch weiter auseinanderklafft, müssen die einzelnen Länder zusammenarbeiten. Nur so kann das Problem Armut verbessert werden. Die internationale Gemeinschaft plant übrigens, die extreme Armut bis 2030 weltweit zu beenden.

(Bundesregierung)

Quellen

Mitwirkende

Schriftsteller
Ryan ist ein Krypto-Aficionado, der vor 5 Jahren begann, über das Thema zu schreiben. Er hält sich stets über die aktuellen Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden und hat im Laufe der Jahre selbst in einige Coins und Projekte investiert. Aktuell begeistert er sich für automatisierte Handelssoftware und aufstrebende KI-Tools im Investmentbereich