Beim Lightning-Netzwerk handelt es sich um ein dezentrales Netzwerk, das schnellere und günstigere Überweisungen im Vergleich zu herkömmlichen Blockchains ermöglicht. Es ist eine revolutionäre neue Methode für Blockchain-Transaktionen, die in der Krypto-Welt immer mehr an Popularität gewinnt. Thaddeus Dryja ist der Gründer und Entwickler des Lightning-Netzwerks und Joseph Poon erstellte zusammen mit ihm im Juli 2015 ein White Paper für dieses Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P).
Das Lightning Network hat das Potenzial Bitcoin (BTC) zu verbessern, wenn es um Transaktionsgebühren und Geschwindigkeit geht. Es kann aber auch andere Blockchain-basierte Krypto-Systeme verbessern, bei denen Gebühren und Wartezeiten ein erhebliches Problem sind – darunter Ethereum (ETH) und Litecoin (LTC). In diesem Artikel befassen wir uns mit der Frage, wie das Lightning-Netzwerk funktioniert, wie man dieses Zahlungsnetzwerk nutzt und welche Zukunft es erwarten kann.
Was ist Lightning Network?
Das Bitcoin Lightning Network ist ein Layer-2-Protokoll (nicht nur ein Bitcoin-Protokoll) das bei verschiedenen Blockchains eingesetzt werden kann. Es wurde in erster Linie als Off-Chain-Lösung (Layer 2) außerhalb der Bitcoin-Blockchain (Layer 1) entwickelt. Es ist eine sogenannte Second-Layer-Lösung (Second Layer Solution). Dadurch soll die Skalierbarkeit und Effizienz von Bitcoin-Transaktionen erhöht werden – zu diesem Zweck wird mit sogenannten Lightning Channels gearbeitet. Diese werden direkt zwischen zwei Parteien mit Hilfe von Smart Contracts (intelligente Verträge) aufgebaut und ermöglichen es ihnen, zahlreiche Transaktionen auszuführen. Sobald die Bedingungen des Smart Contracts erfüllt sind, wird der Vertrag automatisch ausgeführt. Die Transaktionen müssen nicht mehr über die Hauptkette geleitet werden. Auf diese Weise spart man sich die Verifizierung jeder Bitcoin-Transaktion über die Blockchain von Bitcoin, was zwei entscheidende Vorteile hat: Man spart hohe Gebühren und verkürzt die Bestätigungszeit von Transaktionen.
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Besonders praktisch bei Überweisungen von kleinen Beträgen
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Geringere Gebühren
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Transaktionen erfolgen ohne Wartezeiten
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Lightning Network wird nicht von allen Wallets unterstützt
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Die Knoten (Nodes) müssen permanent online sein, um Zahlungen senden und empfangen zu können.
Wie man Lightning Network verwendet
Um eine Transaktion über das Bitcoin Lightning Network durchzuführen, musst du dich zuerst mit diesem Layer 2 Bitcoin-Netzwerk verbinden. Dazu benötigst du eine Bitcoin-Wallet, die diese Funktion unterstützt, zum Beispiel Electrum. Electrum dient jedoch nicht nur als Bitcoin-Wallet, sondern auch als Lightning-Wallet, da das Lightning Network bei Electrum integriert wurde.
Der Sender und Empfänger müssen sich ggf. auch darauf einigen, über welchen Knoten (Node) die Transaktionen geleitet werden – das bezeichnet man auch als Route. Im Folgenden erklären wir Schritt für Schritt am Beispiel der Electrum Wallet, wie du Bitcoins über Lightning Network senden kannst. Wenn du eine andere Wallet verwendest, können die Schritte etwas abweichen, im Wesentlichen werden sie aber ähnlich sein.
Mit Lightning Network verbinden
Installiere eine geeignete Krypto-Wallet. Du wirst dort in der Regel deinen Vornamen, Nachnamen und eine E-Mail-Adresse angeben müssen. Stelle anschließend sicher, dass du Bitcoins darin hast. Erstelle einen neuen Bitcoin Lightning Channel, indem du „Open Channel“ wählst.
Transaktionsbetrag und Gebühr festlegen
Wenn du den Betrag an Bitcoins angibst, die gesendet werden, muss auch die Gebühr für die Transaktion festgelegt werden. Du kannst die geringste angezeigte Gebühr nutzen. Um sie zu bestätigen, klicke auf „Send“.
Zahlungsauftrag erstellen
Du musst den Zahlungsauftrag entweder manuell erstellen oder vom Empfänger erhalten – abhängig von der gewünschten Transaktion. Der Auftrag beinhaltet Informationen wie die Bitcoin-Adresse des Empfängers und den Betrag in Milli-Bitcoin (mBTC). Falls du den Auftrag manuell erstellst, kannst du einfach auf „Suggest“ klicken. Basierend auf dem Netzwerkknotengraph sucht die Layer 2 Lightning Bitcoin-Blockchain automatisch nach der bestmöglichen Route zum Empfänger-Node.
Geld über Lightning Network senden
Nachdem der Auftrag generiert wurde, kann dieser mit dem privaten Schlüssel des Senders signiert werden. Danach wird er an das Lightning Network gesendet. Die Transaktion sollte nach nur wenigen Sekunden abgeschlossen sein.
Der Channel bei Lightning, den du eröffnet hast, kann aktiv bleiben und für weitere Transaktionen genutzt werden. Du hast auch jederzeit die Möglichkeit, ihn zu schließen, indem du auf „Close Channel“ klickst. Beim Schließen des Channels werden Informationen über alle durchgeführten Transaktionen zusammengefasst und endgültig im Blockchain-Ledger festgehalten.
Lightning-Netzwerk: Das Wichtigste auf einen Blick
Lightning Network ist ein offenes und dezentralisiertes Layer 2 Bitcoin-Netzwerk, welches Bitcoin-Transaktionen in Echtzeit ermöglicht.
Um die Verarbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen, können Nutzer direkt miteinander verbundene Kanäle für Transaktionen öffnen und schließen. Die Bitcoin-Blockchain (Layer 1) muss dafür nicht verwendet werden.
Lightning Channels sind sehr effizient bei der Übertragung von Bitcoins mit minimalem Datentransfer. Die Kosten sind viel geringer, im Vergleich zu einer traditionellen Transaktion auf der Blockchain von Bitcoin selbst.
Theoretisch können im Lightning Network 1 Mio. Lightning-Transaktionen pro Sekunde abgewickelt werden. Die Bitcoin-Blockchain kann nur etwa 7 On-Chain-Transaktionen pro Sekunde verarbeiten.
Es gibt verschiedene Implementierungen des Protokolls: c-lightning (C++), lnd (Go) und eclair (Scala). Jede dieser Implementierung hat ihre Vor-und Nachteile je nach Anwendungsfall.
Fazit: Ist Lightning Network die Zukunft der Fintech-Branche?
Lightning Network ist eine vielversprechende Technologie, die das Potenzial hat, die Art und Weise zu revolutionieren, wie wir heutzutage Transaktionen abwickeln. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung der Dezentralisierung: Bei Geldtransfers wird nicht nur auf zentralisierte Finanzorganisationen wie Banken verzichtet, sondern auch im Wesentlichen auf die Bitcoin-Blockchain als zentrale Stelle.
Transaktionen im Lightning-Netzwerk sind schneller (1 Mio. Transaktionen pro Sekunde), kostengünstiger und können in großen Mengen erfolgen. Die Einführung des Lightning Networks stellt somit nicht nur einen Meilenstein für Bitcoin dar, sondern bietet auch grundlegende Möglichkeiten für andere Krypto-Projekte.
Ligthning-Netzwerk: Fragen und Antworten
Warum wird bei meiner Lightning-Transaktion ein Fehler angezeigt?
Fehler im Lightning-Netzwerk können aus verschiedenen Gründen auftreten. Einer davon ist, dass du nicht genügend Mittel für die Transaktion und die Gebühr hast. Es kann außerdem sein, dass es keine Route zwischen dem Sender-Node und dem Empfänger-Node gibt. In diesem Fall hilft es, ein anderes Node zu wählen.
Kann man Bitcoins über Lightning Network von einer Hardware-Wallet senden?
Du kannst deine Hardware-Wallet verbinden, um die Channel-Eröffnung zu signieren. Es bietet sich aber an, eine zusätzliche Software-Wallet zu installieren, um Zahlungen mit Hilfe des Lightning Bitcoin Netzwerks zu tätigen.
Wie viele Lightning Nodes gibt es?
Laut dem Lightning-Network-Explorer 1ML gibt es mehr als 16.000 Nodes (Stand: 24.04.2023). Das Allzeithoch wurde im März 2022 mit über 20.000 Nodes erreicht.
Kann man durch Bereitstellung von Lightning Nodes Geld verdienen?
Ja, man kann durch das Bereitstellen von Lightning Nodes Geld verdienen. Du kannst ein eigenes Node eröffnen, über das Zahlungen geleitet werden, und dafür einen Teil der Gebühren erhalten. Dabei ist zu beachten, dass du nicht am eigentlichen Bitcoin-Mining teilnimmst, und die Belohnungen nicht sonderlich hoch sind.