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Jede relevante Spielsucht-Statistik 2024: Glücksspielsucht & Co.
Glücksspiel beschränkt sich heutzutage nicht mehr nur auf Casinos. Der einfache Zugang zu Online-Casinos, Apps, dem Glücksspiel mit Kryptowährungen oder auch Sportwetten führen dazu, dass Spielsucht ein nicht zu vernachlässigendes Problem unserer Gesellschaft geworden ist. Unzählige verschiedene Formen und Spiele bieten einen Anreiz, an Automaten oder online das Glück auf die Probe zu stellen und hoffentlich mit mehr Geld aufzuhören, als du eingezahlt hast. Auch populäre Influencer unterstützen mittlerweile auf Streaming-Plattformen Glücksspiele.
Lies in diesem Artikel alle wichtigen Spielsucht-Statistiken, warum Glücksspiel so beliebt ist, wo es verboten ist, für wie viele Menschen es zum Verhängnis wird und welche Umsätze die Betreiber damit erzielen. Klicke einfach unten auf die jeweilige Spielsucht-Statistik, wenn du direkt zu dem Abschnitt gelangen möchtest.
- Allgemeine Glücksspiel-Statistiken
- 1. 40 % der Deutschen haben im vergangenen Jahr an Glücksspielen teilgenommen.
- 2. Der Glücksspielmarkt in Deutschland erzielte 2020 einen Bruttospielertrag von rund 11,7 Milliarden Euro.
- 3. Sportwetten erzielten 2021 einen Umsatz von 9,4 Milliarden Euro.
- 4. 6,87 Millionen Menschen spielen regelmäßig Lotto.
- 5. 80 % die unter Glücksspielsucht leiden sind Männer.
- 6. 2021 ließen sich 22.435 Menschen für das Glücksspiel sperren.
- 7. Rund 430.000 Menschen in Deutschland sind glücksspielsüchtig.
- 8. 2010 wurden 1.843 Menschen wegen Spielsucht behandelt.
- 9. Rückfallquote bei Spielsüchtigen liegt bei 60 %.
- 10. 4-fach höheres Risiko für Alkoholmissbrauch bei Spielsüchtigen im Vergleich zu gesunden Menschen.
- Fazit zu Spielsucht-Statistiken
- Spielsucht Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Glücksspiel-Statistiken
In Deutschland gibt es 65 staatlich konzessionierte Casinos.
Die größte Spielbank Deutschlands befindet sich in Dortmund. Dort können Spieler auf über 8.000 m2 ihr Glück auf die Probe stellen. Neben Spielautomaten bieten die Casinos auch Roulette und Poker an. In den meisten gibt es einen eigenen Dresscode, wobei dieser je nach Casino von eleganter Abendrobe bis hin zu gepflegter Freizeitkleidung reichen kann. Die Casino-Statistik umfasst dabei nur Spielbanken, die staatlich konzessioniert sind. Das Besondere an staatlich konzessionierten Casinos ist, dass sie von der Finanzbehörde kontrolliert werden, Eintrittskontrollen durchführen müssen und sie über ein bundesweites Sperrsystem für spielsuchtgefährdete Menschen verfügen.
(OnlineCasinosDeutschland, Wikipedia)
2014 gab es in Deutschland 260 Anbieter von Online-Casinos.
Das Angebot an Online-Casinos nimmt weiter zu. Die Online-Casinos verfügten bereits 2014 über rund 670 unterschiedliche Glücksspielseiten im Internet für deutsche Kunden. Seitdem dürfte die Anzahl weiter gestiegen sein. Neben den deutschsprachigen Seiten sind in Deutschland zudem auch Seiten aus anderen Ländern verfügbar, wodurch sich die Gesamtanzahl der Anbieter noch weiter erhöht. Allein von 2012 bis 2014 ist die Anzahl der Online-Casinos bereits um 46 % gestiegen.
(Automatisch Verloren)
1. 40 % der Deutschen haben im vergangenen Jahr an Glücksspielen teilgenommen.
Bei den Glücksspiel-Arten wird vor allem das Online-Glücksspiel immer beliebter. 2019 lagen vor allem Lotto ‘6 aus 49’ und Sofortlotterien im Trend. Mittlerweile ziehen allerdings 58 % der Spieler das Online-Glücksspiel dem Offline-Glücksspiel vor. In anderen Ländern ist die Vorliebe sogar noch weiter ausgeprägt. So sind es beispielsweise in Indien, Großbritannien und Italien bereits zwischen 69 und 76 % der Spieler, die Online-Casinos bevorzugen. Gleichzeitig ist die Gefahr beim Online-Glücksspiel süchtig zu werden und viel Geld zu verlieren allerdings höher als beim Offline-Casino. Bei der Art der Glücksspiele bleiben aber weiterhin klassische Lotterien und Sportwetten an der Spitze.
(Statista, WirtschaftsWoche)
Online-Glücksspiel ist in Deutschland erst seit 2021 legal.
In Deutschland ist das Anbieten von Online-Casinos erst seit 2021 legal und nur unter bestimmten Voraussetzungen. Anbieter benötigen demnach eine deutsche Lizenz und dürfen dann Lotterie, Online-Casino, Online-Poker, Pferdewetten, Sportwetten oder virtuelle Automatenspiele anbieten. Bislang gibt es jedoch nur einen Anbieter, der in Deutschland legal virtuelle Automatenspiele anbieten darf: Die Mernov Betriebsgesellschaft mbH. Sowohl für Online-Casinos, als auch für Online-Poker gibt es derzeit keinen legalen Anbieter.
Stand Mai 2022 sind demnach fast alle bestehenden Angebote in Deutschland illegal. Nach deutschem Gesetz ist sowohl das Betreiben als auch die Teilnahme an illegalem Glücksspiel strafbar. Die Umsätze und die Anzahl der Glücksspielseiten zeigen aber, dass viele Spieler dieses Gesetz ignorieren und Plattformen nutzen, die lediglich eine Glücksspiel-Lizenz aus Malta oder Zypern besitzen.
(EVZ, Casinobonus360)
2. Der Glücksspielmarkt in Deutschland erzielte 2020 einen Bruttospielertrag von rund 11,7 Milliarden Euro.
Der Bruttospielertrag ist gleichzeitig der Gesamtbetrag, den die Spieler netto verloren haben. Er setzt sich aus den Spieleinsätzen zusammen, abzüglich der Gewinnauszahlungen an die Spieler. Der nicht-regulierte Glücksspielmarkt, darunter beispielsweise auch Online-Casinos, erzielte einen Bruttospielertrag von 477 Millionen Euro. Spielhallen, die Spielautomaten betreiben, erzielten einen Glücksspiel-Umsatz in Deutschland von 3,5 Milliarden. Das ist wesentlich mehr als die 65 offiziellen Casinos in Deutschland, die insgesamt auf einen Umsatz von 688 Millionen Euro kommen. Durch die Lotteriesteuer nahm der Staat 1,6 Milliarden Euro ein. Der Glücksspiel-Umsatz weltweit beläuft sich sogar auf 364 Milliarden Euro.
(Statista)
Am Ende gewinnt immer die Bank.
Dieser Satz kommt wahrscheinlich jedem, der bereits einmal Online- oder Offline-Glücksspiel betrieben hat, bekannt vor. Gerade bei Spielen wie Blackjack, Poker oder Roulette hat die Bank immer einen Vorteil gegenüber den Spielern. Das liegt unter anderem daran, dass die Chance, etwa beim Roulette zu gewinnen für einen Spieler, um ein Wesentliches geringer ist als das Risiko zu verlieren. Und ein Verlust des Spielers bedeutet automatisch einen Gewinn für die Bank. Und auch Spielautomaten funktionieren nicht rein nach dem Zufallsprinzip, sondern folgen einem programmierten Algorithmus, wodurch die Gewinnwahrscheinlichkeit und die Gewinnhöhe bereits vorab festgelegt sind.
(Forschung und Wissen)
3. Sportwetten erzielten 2021 einen Umsatz von 9,4 Milliarden Euro.
Damit stieg der Umsatz der Sportwetten im Vergleich zum Vorjahr um 21 %. Seit 2014 hat sich der jährliche Umsatz sogar verdoppelt. Dieser lag 2014 noch bei 4,52 Milliarden Euro. Auf Wetteinsätze bei Sportwetten ist grundsätzlich eine Sportwettsteuer in Höhe von 5,3 % abzuführen. 2021 beliefen sich die Steuerabgaben auf Sportwetten demnach auf 470 Millionen Euro. Sportwetten werden immer beliebter und 2018 wetteten Spieler allein auf die Deutsche Bundesliga bereits 40 Milliarden Euro. Mit dem Angebot, den Einsatz bei der ersten Einzahlung zu verdoppeln, locken viele Anbieter neue Spieler in die Sportwetten-Szene.
(DSWV, SWR)
4. 6,87 Millionen Menschen spielen regelmäßig Lotto.
Die Lotto-Statistik zeigt, dass im Jahr 2022 8,25 % der deutschen Bevölkerung regelmäßig Lotto spielten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl damit leicht gesunken. 2021 spielten noch 7,12 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Lotto. Die Zahl der gelegentlichen Lottospieler ist noch um einiges höher. 2022 spielten 20,99 Millionen Menschen gelegentlich Lotto oder Toto. Auch hier nahm die Anzahl in den vergangenen Jahren stetig ab. Dafür steigt entsprechend die Zahl der Menschen, die nie Lotto spielen.
(Statista)
Die Chance im Lotto zu gewinnen liegt bei 1:140.000.000.
Die Wahrscheinlichkeit bei einem Glücksspiel zu gewinnen hängt stark von der Art des Glücksspiels ab. Bei der bekanntesten Lotterie ‘6 aus 49’ ist die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen äußert gering. Für Spielautomaten ist die Gewinnhäufigkeit und die Gewinnhöhe sogar gesetzlich festgelegt, hängt aber vom Standort ab. Die Spielautomaten sind dabei so programmiert, dass nur ein bestimmter Prozentsatz der eingezahlten Beträge auch wieder ausgezahlt werden kann. Diesen Prozentsatz nennt man auch Auszahlungsquotient. Bei Spielautomaten in Spielhallen liegt dieser Auszahlungsquotient bei 60 %, in Casinos und Spielbanken bei 90 % und in Online-Casinos bei 98 %. Die Casino-Chance ist online also am höchsten.
Das bedeutet aber auch, dass zuerst ein großer Betrag eingezahlt werden muss, damit ein großer Betrag gewonnen werden kann. Hinzu kommt noch, dass die Häufigkeit der Gewinnausschüttung die Höhe des Gewinns beeinflusst. Bei Automaten, die häufig Gewinne auszahlen, ist der einzelne Gewinn meist nur sehr niedrig. Lies hier mehr über deine Lotto-Gewinnchancen: Lotto-Statistiken.
(Wissen.de)
Gewinne aus dem Lottospiel sind in Deutschland steuerfrei.
Da es sich beim Lotto um reinen Zufall handelt, darf das Finanzamt die Lottogewinne nicht versteuern. Du musst jedoch in Deutschland so manches Glücksspiel versteuern. Poker beispielsweise wird nicht als reiner Zufall angesehen, da ein Gewinn auch vom Spieler selbst abhängig ist. Daher entschied der Bundesfinanzhof 2015, dass Gewinne aus Pokertunieren der Einkommenssteuer unterliegen.
Bei Casinos und Online-Casinos ist die Lage etwas komplizierter. Hier greift die Glücksspiel-Steuer nur in bestimmten Fällen. Gewinnt man nur ab und zu, zählt wie auch beim Lotto das Prinzip des Zufalls und die Gewinne sind steuerfrei. Häufen sich die Gewinne allerdings und stellen so ein regelmäßiges Einkommen dar, müssen die Gewinne versteuert werden. Verfügt das Online-Casino allerdings nicht über eine EU-Lizenz, darf das Finanzamt den Gewinn komplett beschlagnahmen und es droht möglicherweise sogar ein Bußgeld.
(Taxfix)
Das erste Krypto-Casino wurde bereits 2013 eröffnet.
Bei den Online-Casinos werden vor allem Krypto-Casinos immer beliebter und die Zahl der Anbieter steigt rasant an. Man geht davon aus, dass jährlich etwa 150 neue Online-Krypto-Casinos hinzukommen. Während die Casinos mittlerweile eine Vielzahl von Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin oder den Stablecoin Litecoin anbieten, konnte man im ersten Krypto-Casino lediglich mit Bitcoin zahlen. Die Liste der Glücksspiele, die auf diesen Seiten angeboten werden, ähneln stark den üblichen Angeboten bei “normalen” Online-Casinos. Lediglich die Zahlart ist unterschiedlich und du hast den Vorteil, dass du anonym bleibst. Problematisch bei Krypto-Casinos ist aber, dass neben der Gefahr spielsüchtig zu werden, du vor allem auch kaum legale Möglichkeiten hast gegen den Anbieter vorzugehen, wenn er Betrug begeht (wenn er dir beispielsweise das Geld nicht auszahlt). Wenn du gerne Kryptowährungen als Zahlungsmethode verwenden möchtest, solltest du deshalb lieber dafür entsprechende klassische Spielhallen auswählen, die dies anbieten. Beachte aber, dass die hohe Volatilität von Kryptowährungen mit starken Kursschwankungen ein zusätzliches potenzielles Risiko darstellen.
(Boerse Express)
52 % der Jugendlichen haben bereits Glücksspiele gespielt.
Obwohl es Jugendlichen unter 18 Jahren nicht gestattet ist, Glücksspiele zu spielen, hat bereits mehr als die Hälfte Erfahrung damit gemacht. Gut 10 % der Jugendlichen spielt dabei sogar regelmäßig. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern. Während 16 % der männlichen Jugendlichen regelmäßig Geld für Glücksspiel ausgeben, sind es bei den weiblichen Jugendlichen nur 3 %. Gefährlich hierbei ist vor allem die mögliche Verschuldung junger Menschen, denn viele der Jugendlichen sind erst zwischen 14 und 15 Jahre alt.
(Sucht Hamburg)
5. 80 % die unter Glücksspielsucht leiden sind Männer.
Spielsucht-Berichte zeigen, dass der typische Glücksspieler männlich ist und gerne zum Tabak oder Alkohol greift. Frauen hingegen nehmen viel seltener an Glücksspielen teil, wodurch auch die Gefahr spielsüchtig zu werden geringer ist. Ein weiterer Unterschied ist, dass Frauen oftmals erst viel später mit dem Glücksspiel anfangen als Männer. Männer rutschen meist im Alter zwischen 30 und 39 in die Spielsucht ab, während dies bei Frauen rund 10 Jahre später passiert. Auffällig ist ebenfalls, dass 70 % der spielsüchtigen Frauen in stationärer Behandlung von traumatischen Erlebnissen in der Kindheit berichteten. Im Vergleich dazu sind es bei Männern nur 36 %.
(Universität Hohenheim)
6. 2021 ließen sich 22.435 Menschen für das Glücksspiel sperren.
Das zentrale System Oasis bietet Spielsüchtigen eine Möglichkeit, sich für das Glücksspiel sperren zu lassen. Durch Eintragung in das System erhalten die Spieler keinen Zugang mehr zu Online-Casinos, Sportwetten oder Spielbanken. Ende 2020 waren bereits rund 47.000 Spieler in der Datenbank erfasst. Das System soll dabei helfen, vom Glücksspiel loszukommen. Seit Juli 2021 gibt es zudem eine Limitdatei. Damit können Spieler ein bestimmtes Limit festlegen, das nicht überschritten werden darf. In der Praxis fehlt hier allerdings noch eine durchgängige Kontrolle der Limits.
(Zeit)
54,4 % der Spielsüchtigen spielen an Automaten in Spielhallen.
Obwohl das Online-Angebot immer weiter ausgebaut wird, bleibt ein Großteil der Spielsüchtigen derzeit noch beim Offline-Angebot. Dennoch ist auch hier bereits ein Rückgang spürbar. Noch zwei Jahre zuvor im Jahr 2018 lag die Anzahl der Spieler, die Spielhallen bevorzugen, bei 70 % (im Jahr 2020 waren es nur noch 54,4 %). Entsprechend stieg die Anzahl er Online-Nutzer. Waren es 2018 noch 8,5 % der pathologischen Spieler, die Online-Sportwettenangebote oder Online-Automatenspiele nutzten, stieg die Zahl 2020 bereits auf 18,5 % an. In den kommenden Jahren wird sich dieser Casino-Trend online vermutlich weiter fortsetzen.
(Spielsucht Brandenburg)
7. Rund 430.000 Menschen in Deutschland sind glücksspielsüchtig.
Beim Glücksspiel handelt es sich um eine anerkannte Abhängigkeitserkrankung. Die Statistik zur Glücksspielsucht zeigt, dass in Deutschland knapp unter 1 % der Bevölkerung zwischen 16 und 70 Jahren Glücksspieler sind. Diese Zahl unterteilt sich wiederum in problematisches und pathologisches Glücksspielverhalten. Rund 229.000 Menschen weisen in Deutschland ein problematisches Spielverhalten auf, das entspricht 0,39 % der Bevölkerung. Weitere 200.000 Menschen, 0,34 % der Bevölkerung, zählen zu den pathologischen, also den süchtigen Spielern. 2017 lag die Anzahl der pathologischen Spieler noch bei 180.000.
(Automatisch Verloren, Bundesregierung)
8. 2010 wurden 1.843 Menschen wegen Spielsucht behandelt.
Deutschlandweit gab es 2010 1.320 Suchtberatungsstellen und Suchtambulanzen. Eine Hochrechnung in der Spielsucht-Statistik kam zu dem Ergebnis, dass sich die Anzahl der Spielsüchtigen in Behandlung seit 2000 stark erhöht hat. Damals wurden in 5 Einrichtungen insgesamt 300 Personen behandelt. Die tatsächliche Anzahl liegt wahrscheinlich noch viel höher, da sich die Umfrage nur auf spezialisierte Kliniken beschränkte. Eine Glücksspielsucht kann aber auch stationär behandelt werden, ohne speziellen Fokus der Klinik auf Spielsucht. Da seit 2010 die Anzahl der Spieler im Allgemeinen stark anstieg, ist auch davon auszugehen, dass die Anzahl der Spieler in Behandlung ähnlich stark angestiegen ist.
(DHS)
9. Rückfallquote bei Spielsüchtigen liegt bei 60 %.
Trotz erfolgreich beendeter Therapie enden 60 % der Betroffenen danach wieder beim Glücksspiel. Schuld daran ist das sogenannte Suchtgedächtnis des Gehirns, das bei bekannten Geräuschen oder Erlebnissen anspringt. Bei der Spielsucht kann dieser Bereich des Gehirns bereits durch das Klimpern von Münzen oder das Vorbeifahren am Casino getriggert werden und auch im Fernsehen wird ständig Werbung für Online-Casinos ausgestrahlt. Die Betroffenen sind also im Alltag vielen schwierigen Situationen ausgesetzt und müssen dem Drang zu spielen aktiv gegensteuern, um keinen Rückfall zu erleiden.
(Focus Arztsuche)
10. 4-fach höheres Risiko für Alkoholmissbrauch bei Spielsüchtigen im Vergleich zu gesunden Menschen.
Berichte über Spielsucht zeigen, dass Betroffene auch ein höheres Risiko für weitere Suchterkrankungen aufweisen. Dabei ist das Risiko für Alkoholmissbrauch 4-mal so hoch, während das Risiko für Drogenmissbrauch sogar 5- bis 6-mal so hoch ist wie bei nicht spielsüchtigen Menschen. Außerdem sind Spielsüchtige anfälliger für Stimmungsstörungen. Zu den Gründen für eine Spielsucht gehören unter anderem auch äußere Bedingungen, wie das Umfeld, in dem der Betroffene aufgewachsen ist und die Zugänglichkeit zu Spielhallen. Im Zuge einer Art Selbsttherapie versuchen daher einige Betroffene diese Orte bewusst zu meiden oder zeitintensiven Aktivitäten nachzugehen, die sie vom Spielen abhalten sollen.
(Psychologie Aktuell)
Spielsucht weltweit ist je nach Land sehr unterschiedlich.
Eine genaue Zahl der weltweit von Spielsucht betroffenen Menschen lässt sich nur schwer feststellen. Nicht überall werden Statistiken dazu angefertigt und Spielsucht wird auch nicht in jedem Land so behandelt wie in Deutschland. In vielen Ländern wie etwa China, Malaysia und Südkorea war Glücksspiel zudem aus religiösen oder kulturellen Gründen lange Zeit verboten.
Daten aus einzelnen Ländern zeigen aber, dass die Verbreitung von Spielsucht weltweit sehr unterschiedlich ist. Während in Norwegen im Schnitt eine von 500 Personen (0,2 %) von Spielsucht betroffen oder gefährdet ist, liegt die Zahl in Hongkong bei einer Person aus 20 (5 %). In den USA ist rund 1 % der Bevölkerung krankhaft spielsüchtig, wobei weitere 1 bis 2 % als Problemspieler eingestuft werden. In Australien hingegen sind nur 0,5 bis 1 % der Bevölkerung spielsüchtig.
(Psychologie Aktuell)
Fazit zu Spielsucht-Statistiken
Der Glücksspielmarkt verzeichnet enorme Umsätze und neben dem klassischen Lotto werden auch Online-Casinos in Deutschland immer beliebter. Durch die leichte Zugänglichkeit steigt gleichzeitig aber auch die Gefahr spielsüchtig zu werden. Problematisch ist hierbei vor allem, dass immer mehr junge Menschen bereits im Teenageralter Geld für Online-Glücksspiel oder Sportwetten ausgeben. Die gravierenden Folgen von Spielsucht reichen von hoher Verschuldung und Vereinsamung bis hin zum Selbstmord. Eine Studie der britischen Glücksspielbehörde zeigt, dass 19 % aller Spielsüchtigen mal daran gedacht haben, sich das Leben zu nehmen und 5 % haben bereits einen Selbstmordversuch begangen.
Spielsucht Häufig gestellte Fragen
Was kann man gegen Spielsucht machen?
Um eine Spielsucht erfolgreich zu heilen, hilft am besten eine angepasste Therapie. Der wichtigste Schritt dabei ist zu erkennen, dass man spielsüchtig ist und Hilfe benötigt. Anschließend ist beispielsweise eine telefonische Beratung bei einer entsprechenden Suchtberatungsstelle der erste Schritt in Richtung einer Therapie.
(DHS)
Was verdient ein Croupier im Casino?
Im Schnitt verdient ein Croupier im Casino um die 40.400 Euro jährlich. Die Spanne reicht jedoch von ungefähr 34.200 Euro bis hin zu einem Jahresgehalt von 50.100 Euro.
(Stepstone)
Wann ist Glücksspiel illegal?
Das Betreiben von Glücksspiel ohne Lizenz, sowie die Teilnahme am Glücksspiel von Betreibern ohne Lizenz ist in Deutschland illegal und kann strafrechtliche Konsequenzen mit sich bringen. Zudem ist Glücksspiel erst ab 18 Jahren erlaubt.
(EVZ)
Wie viele Spielsüchtige gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es derzeit rund 430.000 Menschen, die von Spielsucht betroffen sind. Als spielsüchtig gilt, wer den dranghaften Zwang verspürt, Glücksspiele zu spielen und dabei die alltäglichen Pflichten und sozialen Kontakte vernachlässigt.
(Bundesregierung)
Wer ist am häufigsten von Spielsucht betroffen?
Männer sind wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Rund 80 % der Spielsüchtigen sind derzeit Männer. Der Altersdurchschnitt liegt dabei bei Männern zwischen 30 und 39 Jahren. Bei Frauen tritt die Spielsucht im Schnitt erst 10 Jahre später ein.
(Universität Hohenheim)
Welche Glücksspiele werden am meisten gespielt?
Am beliebtesten ist in Deutschland weiterhin Lotto ‘6 aus 49’, auch wenn Online-Casinos immer weiter aufholen. Neu hinzu kommen mittlerweile auch vermehrt Krypto-Casinos. Dabei handelt es sich um Online-Casinos, in denen der Einsatz in Kryptowährungen gezahlt wird.
(WirtschaftsWoche)
Quellen: