CryptoMonday
US-Finanzministerium: Bei NFTs gibt es ein Problem mit Geldwäsche
HomeNewsUS-Finanzministerium: Bei NFTs gibt es ein Problem mit Geldwäsche

US-Finanzministerium: Bei NFTs gibt es ein Problem mit Geldwäsche

Jan Nagir
Jan Nagir
25. Januar 2023
Offenlegung von Werbung
  • Plattformen wie OpenSea sind Anbieter von Dienstleistungen für virtuelle Vermögenswerte und unterliegen damit gesetzlichen Vorschriften
  • Nicht alle NFT-Transaktionen werden in einem öffentlichen Register aufgezeichnet
  • Smart Contracts ermöglichen Transaktionen, die die Regulierung umgehen

In einer am 4. Februar veröffentlichten Studie warnte das US-Finanzministerium davor, dass nicht-fungible Token (NFTs) als Instrument für die Geldwäsche verwendet werden könnten, wie CoinDesk berichtete. Laut dem Bericht gibt es Beweise dafür, dass teure digitale Kunstwerke für kriminelle Aktivitäten genutzt werden könnten. Das könnte auch andere illegale Transaktionen auf dem Markt erleichtern.

Kunstmarkt hat langjährige Kultur der Anonymität

Auf dem Kunstmarkt gibt es eine „seit langem bestehende Kultur der Anonymität“, und darüber hinaus ist Kunst relativ leicht zu transportieren. Dass mache Preismanipulationen möglich und teure Kunst anfällig für Geldwäsche, heißt es in dem Bericht.

Jüngste Verkäufe hochkarätiger physischer und digitaler Kunstwerke, einschließlich NFT-Werke wie „Everydays: The First 5000 Days“, das bei einer Christie’s-Auktion für mehr als 69 Millionen US-Dollar verkauft wurde, zeigen, dass dieser im Entstehen begriffene Kunstsektor ähnliche Werte wie traditionelle Kunstmedien erreicht hat.

Im Jahr 2020 hatte der US-Kunstmarkt einen Wert von 20 Milliarden US-Dollar, während der NFT-Markt im ersten Quartal 2021 nur 1,5 Milliarden US-Dollar umsetzte. Der Bericht weist jedoch darauf hin, dass seriöse Kunsthändler und Auktionshäuser immer häufiger NFTs anbieten. Er erwähnt auch das Wachstum von Plattformen wie Dapper Labs, OpenSea und SuperRare, die als Anbieter von virtuellen Vermögenswerten betrachtet werden könnten und daher den Anti-Geldwäsche-Vorschriften und Anforderungen an Identitätsprüfung unterliegen.

NFTs sind anfällig für Wash-Trading

Weiter heißt es in dem Bericht:

NFTs können für Wash-Trading verwendet werden, indem Kriminelle ein NFT mit illegalem Geld kaufen und dann mit sich selbst Transaktionen durchführen, um Aufzeichnungen über die Verkäufe in der Blockchain zu erstellen. Das NFT könnte anschließend an eine unwissende Person verkauft werden, die die Kriminellen mit „sauberem“ Geld bezahlt, welches nicht mit einem früheren Verbrechen in Verbindung steht.

Außerdem werden nicht alle Transaktionen in einem öffentlichen Ledger aufgezeichnet. Einige werden unweigerlich der Aufmerksamkeit von Ermittlern oder Aufsichtsbehörden entgehen, die nach illegalen Geldern suchen. Die Behörde fügt hinzu, dass Smart Contracts Transaktionen mit Kryptowährungen ermöglichen, die einer Regulierung entgehen. Dabei handelt es sich um die Tatsache, dass der ursprüngliche Künstler oder Erstverkäufer einen Teil des Erlöses aus jedem Wiederverkauf des NFT erhält.

Die Schlussfolgerung des US-Finanzministeriums lautet:

Diese Arten von Verträgen können für einen Anreiz sorgen, einen Marktplatz zu schaffen, auf dem das Werk in kurzer Zeit wiederholt gehandelt wird. Das kann Schwachstellen für Geldwäsche aufweisen, da der Anreiz zur Transaktion potenziell höher sein kann als die Identität des Käufers des Werks zu überprüfen.

Mitwirkende

Jan Nagir
Jan ist schon seit einigen Jahren ein überzeugter Krypto-Fan. Als studierten Wirtschaftsingenieur fasziniert ihn sowohl die Blockchain-Technologie als auch die Wirkung der Kryptowährungen auf die Finanzwelt.